1&1-Aktie: Setzt sich der Abwärtstrend fort oder kommt doch die Trendwende?

Die 1&1-Aktie befindet sich seit Mitte 2021 in einem stetigen Abwärtstrend, allein seit Anfang 2022 hat sie sich mehr als halbiert und notiert aktuell bei rund 10 Euro. Auch der solide Geschäftsbericht für 2022 konnte keine Besserung herbeiführen. Womit müssen Anleger zukünftig rechnen?

Der Ausbau des 5G-Netzes ist eines der wichtigsten Themen in der Telekommunikationsbranche, und hier hakt es bei 1&1. Statt der vorgesehenen 1.000 Sendestationen sind erst 94 vorhanden. Der Konzern macht hierfür seinen Partner Vantage Towers verantwortlich, der weist die Vorwürfe jedoch zurück. Für 2023 sind daher Investitionen von 320 Mio. Euro vorgesehen, um den Ausbau zu forcieren.

Robustes Wachstum, aber zu wenig?

Im abgelaufenen Geschäftsjahr war es gelungen, solide Geschäftszahlen zu erwirtschaften. Der Umsatz verbesserte sich um 1,4 % auf knapp 4 Mrd. Euro. Hiervon resultieren 3,17 Mrd. Euro aus dem Service-Geschäft. Die Kundenzahl ist um 350.000 auf 15,78 Millionen gestiegen.

Das operative EBITDA ist ebenfalls geringfügig um 3,2 % auf 693,3 Mio. Euro gestiegen. Um die Investitionen zu finanzieren, bleibt die Dividende mit 5 Cent unverändert. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet man 500.000 Neuverträge sowie ein operatives EBITDA von 655 Mio. Euro. Wie geht es mit der Aktie weiter?

Aktie ein Rebound-Kandidat?

Aktionäre von 1&1 haben einen langen Leidensweg hinter sich und hoffen auf eine Besserung. Momentan ist jedoch nicht das positive Überraschungsmoment zu erkennen, das eine Besserung verspricht. Die Branche ist hart umkämpft und die Platzhirsche geben dabei den Ton an.

Die Analysten sind gegenteiliger Meinung, Goldmann und die Bank of America sehen noch ein Potenzial von 13 Euro und mehr, Société Générale dagegen rät zum Verkauf und kommt auf einen fairen Wert von 9,10 Euro. Bei solch unterschiedlicher Meinungslage scheint sich vorerst kein positives Momentum aufbauen zu können, das die Aktie wieder aus der Talsohle herausführt. Anleger sollten hier vorerst an der Seitenlinie bleiben.

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