Adidas: Bittere Wahrheiten für Anleger – Trotzdem Chance of Trendwende?
Die Aktie des Sportartikelherstellers Adidas gab nach der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal deutlich nach. Allerdings macht das nach der bisherigen, geradezu verheerenden Performance der letzten 14 Monate fast nichts mehr aus. Adidas ist einer der größten Verlierer der aktuellen Krisen, das ist die bittere Wahrheit. Doch was bedeutet das für die Anleger?
Weitere Rückgänge im Chinageschäft und hohe Einmalkosten
Das dritte Geschäftsquartal verlief für Adidas insgesamt enttäuschend. Dem Umsatzrückgang in China im zweistelligen Bereich stand zwar ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 11 % in den restlichen Märkten gegenüber, insgesamt wurden die Erwartungen jedoch verfehlt. Das Chinageschäft hat weiterhin unter den dortigen strengen Corona-Maßnahmen gelitten, was auch zu einer deutlichen Erhöhung des Lagerbestandes geführt hat.
Im vierten Quartal hofft man insgesamt auf ein Umsatzwachstum. Hierzu soll die FIFA-WM in Katar sowie verstärkte Verkaufsförderaktionen beitragen.
Deutlich verschlechtert hat sich die Ertragslage. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft ist um ca. 63 % auf 179 Mio. Euro eingebrochen. Hierin enthalten sind jedoch Einmaleffekte von zusammen 300 Mio. Euro. Der größte Anteil davon stammt aus der Einstellung der Geschäftstätigkeit in Russland.
Adidas senkt erneut Prognose
Aufgrund der schlechten Entwicklung hat Adidas erneut die Jahresprognose gesenkt. Erwartet wird jetzt nur noch ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich (bisher: mittlerer bis hoher einstelliger Prozentbereich).
Der Jahresgewinn aus dem fortgeführten Geschäft soll nur noch 500 Mio. Euro betragen, bisher wurden 1,3 Mrd. Euro erwartet. Für das neue Geschäftsjahr 2023 wurde ein Programm zur Verbesserung der Profitabilität angekündigt. Das soll dazu beitragen, die erwarteten Kostensteigerungen deutlich zu reduzieren.
Bedeutung für Anleger
Die Geschäftsentwicklung bleibt weiterhin sehr ungewiss. Sollte die WM zu keiner deutlichen Umsatzentwicklung führen, entsteht erneuter Druck auf die Aktie. Eine weitere Baustelle ist die Neubesetzung des CEO.
Derzeit weist nichts darauf hin, dass die Aktie in absehbarer Zeit wieder eine Trendwende schaffen kann. Allerdings sollte man nicht gänzlich die Hoffnung aufgeben. Denn wenn ein adäquater Nachfolger für den Chef-Posten gefunden ist, könnte dessen neue Strategie zumindest für eine signifikante technische Erholung sorgen. Vorgreifen würden wir dieser Wette aber nicht.
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