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Allianz vor Zahlen: Das könnte heikel werden!

Eigentlich wäre der morgigen Termin zur Berichtsvorlage für den Versicherungskonzern Allianz wie auch die Börse eher etwas zum Abhaken. Schließlich hatte Europas größtes Versicherungsunternehmen bereits Ende April wichtige Eckdaten für die ersten drei Monate veröffentlicht und auch schon die große Kröte präsentiert, nämlich das Einkassieren der Gesamtjahres-Prognose. Dennoch:

Wenn morgen die letzten Details bekannt gegeben werden, dürften Anleger und Analysten genau hinschauen. Denn man will einerseits wissen, warum es zu einem solch scharfen Gewinneinbruch gekommen ist. Schließlich hatte die Allianz hier schon soweit mitgeteilt, dass der operative Gewinn von zuvor 3 Milliarden Euro auf 2,3 Milliarden Euro gefallen ist bzw. der Nettogewinn von 2 Milliarden auf 1,4 Milliarden Euro. Andererseits interessiert natürlich auch, welche weiteren Belastungen der Konzern durch die Corona-Krise noch erwartet.

Wie lief das Kapitalmarktgeschäft der Allianz?

Ein besonderer Fokus könnte hier auf dem Kapitalmarkt-Ergebnis liegen. Das betrifft insbesondere die US-Fondstochter PIMCO. Diese hatte im vergangenen Jahr netto 83 Milliarden Euro an Zuflüssen verzeichnen können, nach einer langen Durststrecke. Nun könnte es im ersten Quartal wieder netto Abflüsse gegeben haben. Ein weiteres Problemfeld betrifft die Tochter AGCS. Im Februar hatte es noch geheißen, dass der Industrieversicherer dank höherer Preise wieder aus der Ertragstalsohle herauskommen könnte. Man darf also gespannt sein, wie das unter dem Vorzeichen Corona läuft.

Letztlich wird es wahrscheinlich weniger auf konkrete Zahlen, sondern auf die generelle Stimmungslage ankommen. Zeigt sich die Allianz zu pessimistisch, dürfte für die Aktie Gefahr im Verzug sein. Zumal diese derzeit auch charttechnisch angeschlagen wirkt.

Aktie mit schwieriger Konstellation

Nach kräftigen Erholungs-Gewinnen von zeitweise fast 50 % gegenüber dem Corona-Tief geht es jetzt darum, die Unterstützungszone im Bereich von 150/156 Euro zu halten. Alles andere darunter könnte noch mal einen kräftigen Schwung an Gewinnmitnahmen bringen. Insofern würden wir dazu raten, unterhalb von 150 Euro mit Stopp-Loss zu arbeiten. Neue Käufe bleiben so lange zurückgestellt, bis sich die technische Situation wieder aufklart.