Amazon: Keine Angst vor großen Zahlen!
Auf Topniveau und im vierstelligen Kursbereich zu kaufen ist immer eine psychologische Herausforderung. Denn ein Blick auf den Kursverlauf sowie dem Umstand, dass für 3.000 Dollar nur eine einzige Aktie zu haben ist, verschreckt viele Anleger – und das ist ein Fehler!
Denn entscheidend ist allein die wirtschaftliche Perspektive. Und die ist bei Amazon, dank Corona, mehr als intakt. Die drei Ertragssäulen des Mega-Konzerns sind denn auch die alleinigen und ausschlaggebenden Faktoren, die genau beobachtet werden sollten.
Die zwei wichtigsten Ertragssäulen bei Amazon
Der Online-Handel ist dermaßen gestärkt, dass Amazon teilweise schon Lieferschwierigkeiten hatte. Amazon stockte sodann die Zahl der Mitarbeiter auf, um die anhaltend hohe Nachfrage bedienen zu können und derzeit gibt es keine erkennbaren Gründe, warum sich das ändern sollte. Denn durch Corona sind neue Kunden hinzugekommen, die vorher Amazon nie genutzt hatten und nun zu Stammkunden heranwachsen. Der einzige, der hier noch mithalten kann, ist der chinesische Online-Händler Alibaba, der allerdings hauptsächlich den Markt in Asien dominiert.
Das Cloudgeschäft (Amazon Web Services oder AWS) ist gleichfalls ein enormer Wachstumstreiber, der ebenfalls durch die Pandemie neue Dimensionen erreichen wird. Mittlerweile werden 10,2 Mrd. Dollar durch AWS bei Amazon umgesetzt und damit ein erheblicher Anteil des Gesamtumsatzes i.H.v. 75,5 Mrd. Dollar. Das macht sich auch im Gewinn bemerkbar, denn mittlerweile macht AWS mit 3,1 Mrd. ca. 40% des Betriebsgewinn aus, Tendenz immer weiter steigend. Denn viele neue Unternehmen haben durch die Pandemie begonnen, ihr Geschäft in die Cloud zu bringen.
Aktie bleibt dynamisch
Das Mediengeschäft ist die dritte Ertragssäule. Der Streamingdienst Prime Video sowie Amazon Music sind ebenfalls Krisengewinner und dürften einen Wert von ca. 500 Mrd. Dollar erreichen. Tendenz auch hier weiter steigend.
Zur Aktie: Seit dem März-Tief hat der Kurs rd. 80 % zugelegt. Fahnenstange? Hype? Übertreibung und Überbewertung? Was wir hier erleben dürfen, sind die wahren Folgen der Pandemie, nämlich die Verschiebung von Marktkräften weg von den Kleinen und hin zu den Großen. Und auch wenn vielen das nicht gefällt (zu Recht), wird sich diese Konzentration erst einmal beschleunigen und zwar solange, bis die Sorge eines Monopols geweckt ist. Bis dahin heißt es: mitfahren, solange der Zug rast!
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