AMD: Aktie auf Topniveau verkaufen?
Nun notiert AMD am absoluten oberen Ende seiner Performance und aus rein technischer Sicht bildet sich hier vielleicht sogar ein Double-Top. Bildet sich dies weiter aus, entsteht ein Verkaufssignal. Zuerst die Zahlen:
AMD mit schwächerem Ausblick
Die Aktien des Halbleiterunternehmens fielen im erweiterten Handel um 4%, nachdem AMD seine Finanzergebnisse für das erste Quartal veröffentlicht hatte. Das Unternehmen meldete einen Gewinn von 18 Cent pro Aktie, was den Schätzungen der Analysten entsprach. Die Firma kam auf einen Umsatz von 1,79 Mrd. Dollar, während Analysten 1,78 Mrd. Dollar erwartet hatten. Zudem gab der Chipproduzent eine Prognose ab, die schwächer ausgefallen war als von den Analysten erwartet. AMD rechnet nun für das zweite Quartal mit einem Umsatz von 1,85 Mrd. Dollar, während die von Refinitiv befragten Analysten 1,92 Mrd. Dollar schätzen.
Ist das ein Grund, die Aktie zu verkaufen? Vier Punkte sprechen dagegen:
- AMD ist die Aktie mit der besten Performance im S&P 500 der letzten zwei Jahre. Die Ursache dafür liegt in der Tatsache, dass sich das Unternehmen zu einer fünfjährigen Wachstumsrate von 20% Umsatzwachstum und 50% Wachstum der Bruttomargen verpflichtet hat – und dies weitgehend bislang auch lieferte!
- Neue Spielekonsolen von Microsoft und Sony Corporation, die dieses Jahr auf den Markt kommen sollen, verwenden AMD-Chips. Das allein bietet dem Prozessor-Produzenten einen starken Katalysator für die kommenden Quartale.
- Dank der neuen Herausforderungen von Intel konnte AMD Marktanteile gewinnen. Intels mangelnde und AMDs fehlerfreie Ausführung haben sich in Bezug auf den Marktanteil, den das Unternehmen in den kommenden Jahren gewinnen wird, noch nicht ausgewirkt. Wir wären also nicht überrascht, wenn AMD die Hälfte des Marktes für Rechenzentren erobert.
- Das Coronavirus könnte ein wichtiger Wachstumskatalysator sein, da sich immer mehr Menschen mit leistungsstarken Laptops und Spielesystemen mit AMD-Technologie für Arbeit und Unterhaltung zu Hause eindecken.
Fazit
Perspektivisch macht der Intel-Konkurrent mehr richtig als falsch. Technisch ist der Titel sehr gut gelaufen, was die Gefahr von Gewinnmitnahmen mit sich bringt. Vorschlag: Wer die Aktie hat, sichert sich mit einem Stoppkurs ab. Wer noch nicht dabei ist, wartet auf eine saubere Marktechnik.
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