AMS: Ein Fall von Insider-Handel?
Der österreichische Sensorhersteller AMS hat eine ziemlich turbulente Woche hinter sich. Bereits am vergangenen Montag hatte man angekündigt, dass die Gesellschaft Anleihen im Gesamtwert von rund 1 Mrd. Euro emittieren wolle. Damit soll ein weiterer Teil des Kaufpreises für den Lichtspezialisten finanziert werden.
Die Anleihenemission ist dabei ein ziemlicher „Schluck aus der Pulle“. Schließlich lag die Nettoverschuldung zum Ende 2019 bei AMS nur bei rund 1,5 Mrd. Euro. Die neue Mittelaufnahme könnte bedeuten, dass unter dem Strich die von Banken und Analysten viel beachtete Verschuldungs-Ratio Nettoschulden zu EBITDA ebenfalls knapp verdoppelt wird. Das geschätzte 3,5fache bis 4fache ist zwar dabei noch nicht hoch problematisch, könnte aber den Spielraum für weitere Fremdfinanzierungsrunden einengen.
AMS unter dem Vorwurf des Insider-Handels
Doch nicht nur das Thema Osram-Finanzierung spielte in den vergangenen Tagen eine Rolle. Weitaus tiefgreifendere Folgen für den Aktienkurs hatte etwas anderes. Denn in Medien wurde berichtet, dass die österreichische Finanzaufsicht FMA gegen das AMS-Management wegen möglicher Insider-Transaktionen im Zusammenhang mit der Osram-Übernahme ermitteln soll.
Das versetzte der Aktie einen ziemlichen Schlag, was auch vor dem Hintergrund der Empfindlichkeiten im Markt wegen Wirecard zu sehen sein dürfte. Zumal AMS bei der entsprechenden Kommunikation nach draußen auch keine so glückliche Figur machte. Nachdem erst einmal alles dementiert wurde (man habe keine Kenntnis von Untersuchungen, es handele sich um Medienunterstellungen), hatte man dann am vergangenen Freitag einräumen müssen, dass es tatsächlich Untersuchungen der FMA gäbe.
Untersuchungen laufen
Diese würden sich allerdings nicht gegen AMS richten. Aber: Es wurde bestätigt, dass es Ermittlungen wegen möglichen Insiderhandels gegen natürliche oder juristische Personen gäbe. Die Formulierung des Tages dabei: Es handele sich dabei um Personen, die „entweder mit AMS in Verbindung oder nicht in Verbindung stehen“. Mehr Interpretationsspielraum geht wohl nicht.
Immerhin: Nach zwei sehr schwachen Tagen letzte Woche startet AMS wieder mit einem kleinen Plus in die neue Börsenwoche. Scheint so, als wenn sich die Gemüter etwas abkühlen. Eine Investmentempfehlung wäre allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh. Wir warten ab und schauen, wie sich die Causa weiterentwickelt.
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