ams Osram kommt unter die Räder: Zeit für Schnäppchenjäger?

Beim österreichischen Halbleiter-Hersteller ams Osram ist heute Land unter. Denn mit einem enttäuschenden Bericht zum vierten Quartal bzw. zum vergangenen Geschäftsjahr wie auch einem schwachen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr jagt das Unternehmen die Anleger in die Flucht. Sowohl in der Schweizer Hauptnotierung als auch am deutschen Aktienmarkt geht es heute um über 20% nach unten.

Wie das Unternehmen meldete, verlor man letztes Jahr 4,4% im Umsatz und kam nur noch auf 4,82 Milliarden €. Im vierten Quartal setzte man 1,18 Milliarden € um. Das entsprach einem Rückgang zum Vorjahreszeitraum um 9,5%, auch wenn man damit leicht besser abschnitt als von Analysten erwartet. Der operative Gewinn auf Ebene EBIT betrug dabei 86 Millionen €, ebenfalls leicht besser als befürchtet. Aber auch dies entsprach einem deutlichen Minus von fast 70% zum Vorjahr.

ams Osram in den roten Zahlen

Auf Jahresbasis meldete ams Osram letztlich einen Nettoverlust von 444 Millionen €. Dies war insbesondere Wertberichtigungen in Höhe von 335 Millionen € geschuldet, die nach einer Werthaltigkeitsprüfung vorgenommen werden mussten.

Vor diesem Hintergrund zeigte sich ams Osram für den Ausblick auf das erste Quartal 2023 wie auch auf das Gesamtjahr äußerst zurückhaltend bis negativ. So peilt man derzeit nur einen Quartalsumsatz von 0,9-1,0 Milliarden € an. Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 4-7% liegen. Im vergangenen Jahr hatte man diesbezüglich noch 8,4% ausweisen können, im ersten Quartal 2022 sogar 10,1%. Ob man am Jahresende wieder in die positiven Zahlen kommen kann, ließ das Management offen. Auch die mittelfristigen Prognosen werden derzeit nur sehr vorsichtig bestätigt.

Die Hoffnungen des Unternehmens für die Zukunft basieren dabei vorerst auf zwei neuen Ankündigungen bzw. Spekulationen. Zum einen will man zukünftig Produktionsanlagen vom Maschinenbauer Aixtrong für die Herstellung von Micro-LED nutzen. Hier geht es letztlich um eine mögliche Massenproduktion und damit die Chance auf Großaufträge. Hinsichtlich der Auftragslage wird im Markt spekuliert, ob ams Osram zukünftig Apple gewinnen könnte, die beispielsweise bei den hochpreisigen Versionen der Apple Watch ab 2024 auf Micro-LED setzen könnten.

Rutscht die Aktie durch?

Zur Aktie: Nach dem heutigen massiven Ausverkauf wächst die Gefahr, dass sie nun aus ihrem vorherigen Erholungstrend wieder nach unten durchrutscht. Hier sollten Anleger insbesondere auf das Niveau bei 7,30 € schauen. Das Problem generell wird wohl sein, dass hier von den Perspektiven keine positiven Impulse vorerst zu erwarten sind.

Deshalb könnte es hier bestenfalls zu einer längeren Stabilisierungsphase kommen, während der Gesamtmarkt vorauseilt. Wer investiert ist, sollte entsprechend auf den Trend achten und beim Break nach unten verkaufen. Alle anderen nur beobachten.

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