Aston Martin Aktie: Gerüchteküche köchelt weiter – nur kurzes Luftholen?

Turbulente Tage beim britischen Sportwagenhersteller Aston Martin. Denn in dieser Woche platzte das Gerücht in den Markt, dass das Unternehmen an einen chinesischen Autoproduzenten verkauft werden könnte. Und auch ein Name wurde diesbezüglich schon genannt.

Denn man sagt dem chinesischen Elektroauto-Hersteller BYD ein entsprechendes Interesse nach. Die Verbindung zu den Briten wird dabei über Daimler geknüpft, die seit den Kapitalmaßnahmen Ende letzten Jahres mit 20% am Sportwagenhersteller beteiligt sind. Indes:

Aushängeschild Formel 1

Milliardär Lawrence Stroll, der bei Aston Martin mit rund 25% Anteil inzwischen das Sagen hat, dementierte sofort. Kein Wunder, hat er doch einerseits große Pläne für die Briten, andererseits auch Zeit. Dabei dreht sich alles aktuell um das umbenannte Formel-1-Team, bei dem der deutsche Formel-1-Rennfahrer Sebastian Vettel ab nächster Saison unter Vertrag ist.

Dennoch haben die Gerüchte durchaus ein Körnchen Wahrheit in sich. Denn Aston Martin hatte in den vergangenen Jahren ganz klar den Trends zu Luxus-SUVs verschlafen. Damit war bekanntlich unter anderem auch Porsche richtig reich geworden. Nun ziehen die Briten mit neuem Großaktionär, frischem Kapital und neuem Technologiepartner nach und haben inzwischen ihren SUV DBX auf die Straße bekommen. Gleichzeitig feilt man seit letztem Jahr wieder kräftig am angestaubten Image als Luxus-Sportwagenhersteller. So kündigte man die Produktion von 25 Fahrzeugen des Modells DB5 an – Stückpreis 2,75 Mio. britische Pfund.

Aston Martin hat seinen SUV – und mehr

Der DB5 sagt wahrscheinlich nur Filmfans und Auto-Enthusiasten etwas. Doch verbirgt sich dahinter einer der berühmtesten Sportwagen aus der Aston-Martin-Schmiede, der zwischen 1963 und 1965 insgesamt knapp 900-mal gebaut wurde. Einer davon wurde damals vom Geheimagenten ihrer Majestät James Bond im Film „Goldfinger“ von 1964 gefahren.

Zurück zu den Spekulationen. Daimler als Großaktionär bei Aston Martin ist seinerseits mit BYD in China operativ verwandelt. Die Spekulationen besagen, dass BYD durch ein Engagement bei den Briten den Luxus-Elektroauto-Markt in Europa angreifen wolle. Allerdings: Selbst, wenn es hier Ansätze gäbe, wäre es ein wohl recht unwahrscheinlicher Spagat, da sich Aston Martin kaum gleichzeitig auf Elektromobilität und Verbrennungsmotoren konzentrieren könnte. Dazu sind dann doch die Kapitaldecke und Größe zu gering. Und wenn Aston Martin dem Verbrenner Lebewohl sagen würde, wäre auch das Formel-1-Thema erledigt. Das wird Stroll nicht zulassen- zumindest jetzt nicht.

Aktie bleibt aussichtsreich

Fazit: Dennoch ist positiv festzuhalten: Aston Martin ist wieder im Gespräch. Das spannendste wird es allerdings sein, wie sich die Kooperation mit Daimler weiter gestaltet. Denn das wird am Ende darüber entscheiden, welche Perspektiven letztlich auch die Aktie haben kann. Investoren brauchen also hier einen langen Atem, der sich allerdings lohnen könnte.

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