Aurora Cannabis: Fliegt die Aktie aus der Nasdaq raus?
Vom früheren Hype-Unternehmen in den Jahren 2018/2019 im Rahmen der zunehmenden Freigabe von Cannabis-Produkten auch in den USA ist nicht mehr viel übriggeblieben. Aktuell notiert die Aktie von Aurora Cannabis nur noch unter einem Dollar. In Spitzenzeiten kostete das Papier bis zu 150 Dollar. Was ist hier passiert?
Es ist wohl relativ einfach: Zum einen ist der Hype um Cannabisprodukte deutlich abgekühlt. Was nicht zuletzt daran lag, dass die versprochenen Lockerungen in den USA als vermutlich wichtigsten Zukunftsmarkt immer noch auf sich warten lassen. Hinzu kommt, dass Aurora Cannabis seit vielen Jahren tiefrote Zahlen schreibt und die Anleger hier zunehmend die Geduld verlieren, zumal auch bei den Umsätzen keine wirklichen Fortschritte erkennbar sind.
Unter den Mindestanforderungen
Natürlich haben Konkurrenten wie Tilray oder Canopy Growth ähnliche Probleme. Das spiegelt sich auch in deren äußerst negativer Performance am Aktienmarkt wider. Doch der Nachteil bei Aurora: Mit einer Börsennotiz unter einem Dollar unterschreitet man die Mindestanforderungen für eine Notiz an der Nasdaq.
Das könnte zum erzwungenen Delisting führen. Die Aktie wäre dann wahrscheinlich nur noch im OTC oder am kanadischen Heimatmarkt handelbar (weiterer Handel im deutschen Freiverkehr wäre sicherlich sehr wahrscheinlich). Aber generell gilt hier, dass die Handelsumsätze denkbar dürftig sind.
Der nächste Reverse-Split?
Wie kann Aurora Cannabis einem Delisting entgehen? Eigentlich gibt es hier nur einen realistischen Ansatz: Die Aktie müsste einen Reverse-Split vollziehen, also Aktien zusammenlegen, um den Aktienkurs optisch zu heben. Eine Maßnahme, die den gebeutelten Aurora-Aktionären allzu bekannt vorkommen dürfte. Denn schon 2020 hatte Aurora einen Reverse-Split im Verhältnis 12 zu 1 vorgenommen. Umso dramatischer ist die aktuelle Kursentwicklung zu sehen.
Fazit: Gut möglich, dass sich bei der Cannabis-Spekulation in den kommenden Monaten und Jahren wieder ein positives Momentum entwickeln könnte. Hier hält insbesondere die Politik den Hebel in der Hand. Dies könnte allerdings für Aurora Cannabis womöglich zu spät kommen, um noch eine größere Rolle spielen zu können. Anleger, die von diesem Thema nicht lassen wollen, sollten sich entsprechend auf andere Unternehmen fokussieren.
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