Ausblick KW 03/23 – Hält die Neujahrs-Rallye? – Mit Morgan Stanley, Goldman Sachs, Netflix, Procter & Gamble, Schlumberger und Baker Hughes

Die meisten globalen Börsen zeigten sich in der vergangenen Woche mit deutlichem Schwung nach oben. Das galt unter anderem auch für den deutschen Aktienindex DAX, der sich auf Wochenbasis um knapp 3,3% verbessern konnte und dabei die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten überwinden konnte.

Auch in Amerika ging es letzte Woche deutlich schwungvoller zu. Insbesondere beim S&P 500 wird es jetzt in der Charttechnik besonders spannend, da der Index inzwischen an seinen immerhin seit Anfang 2022 dominierenden Abwärtstrend wieder angestoßen ist. Ein Break über die 4.000-Punkte-Marke könnte hier eine weitere Aufwärtsdynamik bringen.

Ein Schlüssel dazu liefert die am vergangenen Freitag begonnene Quartalsberichtssaison. Diese lieferte zwar bislang eher durchmischte Zahlen bei den Banktiteln. Doch das konnte der Markt gut wegstecken, weil es keine wesentlichen Überraschungen gab

Für die neue Woche stehen deutlich mehr Termine im Firmenbereich auf dem Programm, aber auch bei den Konjunkturdaten. Hier ein erster Blick, auf was Sie sich als Anleger konzentrieren sollten:

Blick nach Fernost

Die Woche fängt noch relativ harmlos an, weil am Montag die Wall Street wegen des Martin-Luther-King-Days geschlossen hat. Doch dann geht es relativ Schlag auf Schlag. Am Dienstag richten sich die Augen der Investoren sicherlich auch nach China. Denn dann werden die BIP-Zahlen für das vierte Quartal 2022 gemeldet. Die Erwartungen sind dabei äußerst gedämpft und gehen von einem deutlichen Rückgang von zuvor 3,9% auf nur noch 2,2% Wachstum im Jahresvergleich aus.

Am Dienstag hat auch Deutschland einiges zu bieten. Neben den endgültigen Inflationszahlen für den Dezember wird es wohl besonders interessant bei der Veröffentlichung des ZEW-Konjunkturindex für Januar. Noch einmal zur Erinnerung: Während der Ifo-Geschäftsklimaindex die Stimmung bei den Unternehmen misst, geht es beim ZEW um die Einschätzungen der Marktteilnehmer. Aktuell wird hier eine deutliche Verbesserung sowohl bei der Einschätzung der aktuellen Situation als auch hinsichtlich der konjunkturellen Lage erwartet.

Am Mittwoch steht dann Amerika mit Zahlen zu den Erzeugerpreisen wie auch zu den Einzelhandelsumsätzen im Fokus. Dies und Zahlen zum Häusermarkt sollten einen weiteren Baustein zur Einschätzung des generellen Konsumklimas liefern können. Ein Fakt, der auch hinsichtlich der weiteren Zinspolitik der US-Notenbank von Bedeutung ist.

Berichtssaison gewinnt an Fahrt

Mit der neuen Börsenwoche starten wir so richtig in die Berichtsaison zum vierten Quartal 2022. Generell wird dabei im Markt damit gerechnet, dass das vierte Quartal insgesamt durchschnittliche Gewinnrückgänge gebracht hat. Für die S&P-500-Unternehmen rechnen die Analysten derzeit mit einem durchschnittlichen Gewinnrückgang um 3,9%.

Dies könnte der Einstieg in eine Phase rückläufiger Gewinne im neuen Geschäftsjahr sein. Allerdings liegen die Schätzungen für das erste und das zweite Quartal 2023 nur relativ knapp unter der Null-Linie. Im zweiten Halbjahr 2023 sollte sich dann die Gewinnentwicklung wieder positiv beschleunigen können.

Im Gegenzug wird damit gerechnet, dass die Unternehmen umsatzseitig zulegen konnten. Die durchschnittliche Erwartung für das Umsatzwachstum für den S&P 500 liegt derzeit bei 3,9%. Das sollte sich dann auch in den Folgequartalen fortsetzen lassen. Wobei immer wieder die Fragestellung auftauchen wird, ob diese Umsatzsteigerung nur durch die Inflationsentwicklung getrieben sind oder durch eine tatsächlich höhere Nachfrage.

Unternehmenstermine

Am Dienstag geht es erst einmal mit weiteren US-Bankwerten weiter. So sind unter anderem Morgan Stanley und Goldman Sachs avisiert. Bei beiden rechnet der Markt mit deutlichen Gewinnrückgängen, ebenso beim Umsatz.

Weitere Werte von Interesse könnten unter anderem Procter & Gamble sein, die am Donnerstag berichten. Hier wird ebenfalls mit einem Gewinn- und Umsatzrückgang gerechnet. Außerdem aufgerufen am Freitag der Streaming-Marktführer Netflix. Hier wird mit einem deutlichen Gewinnrückgang von vormals 1,33 Dollar je Aktie auf 0,58 Dollar gerechnet. Der Umsatz soll sich dabei leicht auf 7,84 Milliarden Dollar verbessert haben. Das Hauptaugenmerk des Marktes wird dabei aber wohl wieder vor allem auf der Entwicklung der Abonnentenzahlen liegen, insbesondere auch im neuen werbefinanzierten Abo.

Interessant dürfte es auch in der Ölbranche werden. Denn am Freitag werden unter anderem die beiden Ölfeld-Dienstleister Schlumberger und Baker Hughes ihre Zahlen für das vierte Quartal vorlegen. Bei beiden Unternehmen rechnen die Analysten derzeit mit deutlichen Gewinnsteigerungen zum Vorjahr und auch mit signifikanten Umsatzzuwächse.

Noch ein Terminhinweis in eigener Sache:

Wir möchten auch an dieser Stelle darauf hinweisen, dass am kommenden Samstag, dem 21. Januar 2023 der Börsentag Dresden stattfindet, der traditionell die Saison der Börsenmessen in Deutschland eröffnet. Auch wir sind mit unserem Börsenbrief „Future Money“ vor Ort. Wir sind am Stand unseres Kooperationspartners Börsenkiosk zu finden.

Kostenlose Anmeldungen für Besucher gibt es unter www.boersentag-dresden.de. Wir würden uns freuen, wenn Sie Zeit und Gelegenheit finden, mal vorbeizuschauen.

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