BASF: Bei der Charttechnik wird es kritisch

Der Chemiekonzern BASF legte die detaillierten Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Die vorläufigen Zahlen wurden dabei bestätigt. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 16% auf 23 Milliarden Euro zu. Operativ verdiente das Unternehmen allerdings ein Prozent weniger und wies vor Zinsen, Steuern und Sonderposten 2,34 Milliarden Euro aus.

So wurde am Mittwoch vor allem die weitere Perspektive unter die Lupe genommen. Und die überraschte. Denn BASF hob trotz der Rezessionssorgen seine Ertragsziele für dieses Jahr an. So will man beim Umsatz insgesamt auf 86 bis 89 Milliarden Euro kommen. Das würde im besten Fall einen Zuwachs um gut 13% zum Vorjahresergebnis von 78,6 Milliarden Euro bedeuten. Zuvor war BASF von einem Umsatzrückgang auf 74 bis 77 Milliarden Euro ausgegangen.

Höhere Erwartungen

Ebenfalls nachgebessert wurde die Prognose beim operativen Ergebnis. Hier besserte man am unteren Ende um 200 Millionen Euro nach und rechnet jetzt insgesamt mit einem Ergebnis zwischen 6,8 und 7,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr lag das bereinigte EBIT bei 7,8 Milliarden Euro.

Trotz dieser Hochstufungen sieht BASF weitere Risiken. So natürlich insbesondere bei der weiteren Gasversorgung aus Russland. Wobei man einerseits davon ausgeht, dass trotz einer möglichen höheren Gas-Notfallstufe das Stammwerk in Ludwigshafen trotzdem noch mit verminderter Kapazität laufen kann. Außerdem würde man dann in solchen Fällen wohl die Auslastung in außereuropäischen Standorten erhöhen. Ein weiteres Risiko sieht man auch noch in der Corona-Pandemie.

Dem will man insgesamt mit weiteren Einsparungen entgegentreten. Außerdem sind Asset-Verkäufe im Gespräch. Allerdings würden diese sowieso anstehen, weil man den Geschäftsbereich Nutrition & Health umbaut und deshalb den Verkauf von Teilen der Lebensmittel-Inhaltsstoffe prüft.

BASF-Aktie vor Richtungsentscheid?

Fazit: Aktuell kann sich BASF noch sehr gut behaupten. Allerdings werden die Knackpunkte des weiteren Geschäftsverlaufes sichtbarer und bleiben auch vorerst für den Markt unberechenbar. Deshalb zeigte die Aktie auch nach anfänglichen Gewinnen letztlich wieder nach unten, was den Wert in eine zunehmend schwierige technische Situation bringt.

Das gilt insbesondere für das Jahrestief aus dem März bei rund 37,50 Euro. Sollte diese Unterstützung nicht halten, bestünde letztlich die Gefahr, dass die Aktie womöglich sogar noch mal auf das Korrekturtief 2009 während der Finanzkrise fallen könnte bei rund 20 €. Bis dahin wäre es noch ein weiter Weg. Aber es ist zumindest keine günstige Ausgangssituation derzeit, dass die Aktie vor wenigen Tagen an der Widerstandszone bei rund 46 Euro inklusive gleitendem Durchschnitt der letzten 50 Tage gescheitert war. So gilt auch hier vorerst höchste Vorsicht.

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