BASF: Energiepreise trüben Ausblick ein – Massiver Arbeitsplatzabbau geplant
Der weltweit größte Chemiekonzern BASF streicht 2.600 Stellen weltweit und reagiert auf einen Gewinneinbruch. Nahezu zwei Drittel des Stellenabbaus treffen Deutschland, wie der DAX-Konzern am Freitag mitteilte. Das Stammwerk in Ludwigshafen ist mit 700 Stellen in der Produktion betroffen. Zudem schließt BASF mehrere energiefressende Anlagen, wie z.B. für Ammoniak und das Kunststoffvorprodukt TDI. Brutto sollen weltweit 4.200 Stellen wegfallen.
Das neue Sparprogramm soll dabei etwa 400 Millionen Euro kosten, wie shcon im März letzten Jahres angekündigt. Damit möchte BASF ab 2024 jährlich 500 Millionen Euro außerhalb der Produktion sparen. Schwerpunkte sind dabei Service,-Unternehmens,- und Forschungsbereiche sowie die Konzernzentrale.
Dennoch bleiben die Aussichten für den Chemiekonzern verhalten. Für dieses Jahr erwartet das Unternehmen einen operativen Ergebnisrückgang von bis zu 30%. BASF als größten industriellen Gasverbraucher hierzulande machen besonders die teuren Energiepreise zu schaffen. Im vergangenen Jahr musste BASF 3,2 Milliarden Euro mehr für Energiekosten ausgeben, erläuterte Finanzchef Engel am Freitag. Für Erdgas musste man dabei allein 2,2 Milliarden Euro mehr bezahlen.
In der Verlustzone
Wegen Milliarden-Abschreibungen auf die Öl- und Gastochter Wintershall Dea wies BASF einen Konzernverlust von 627 Millionen Euro bei Umsätzen von 87 Milliarden Euro aus. Wintershall Dea beklagte eine faktische Enteignung ihrer Beteiligung in Russland und plant einen vollständigen Rückzug aus dem Land. Die Trennung vom russischen Geschäft werde aber noch dauern. BASF hält immer noch 70% an Wintershall Dea.
Dieses Jahr soll das Umfeld weiterhin für den Konzern schwierig bleiben. BASF erwartet Umsätze von 84 Milliarden bis 87 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis rechnet der Konzern mit 4,8 Milliarden bis 5,4 Milliarden Euro, was einem Rückgang von bis zu 30% im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde. Dabei rechnet der Chemiekonzenr erst für das zweite Halbjahr mit Besserungen. Um hier wieder Wachstumsmomentum zu schaffen, soll das Geschäft in der Volksrepublik China weiterhin ausgebaut- trotz aller Kritik. BASF ist dennoch gewarnt: Geopolitisch käme eine Eskalation mit China und Taiwan einem Totalverlust gleich, so Brudermüller.
BASF plant unveränderte Dividende
Trotz des Verlusts im vergangenen Jahr will BASF genau so viel Geld an Aktionäre ausschütten wie für das Jahr 2021. Geplant sei eine Dividende von 3,40 Euro je Aktie. Ein laufendes Aktienrückkaufprogramm hat BASF vorzeitig gestoppt. Im Rahmen dieses Programms wurden Aktien im Wert von 1,4 Milliarden Euro zurückgekauft, ursprünglich geplant waren 3 Milliarden Euro. Damit erarbeitet sich das Unternehmen einen kleinen Puffer in der Unternehmenskasse für schwierige Zeiten.
Fazit: Die Aktie kam nach dem schwachen Ergebnis im letzten Jahr und dem trüben Ausblick deutlich ins Schleudern. Am Freitag ging es um fast 8% nach unten. Auf dem Weg zum Schlusskurs wurden gleichzeitig auch noch die 50- und 100-Tage Linie nach unten durchbrochen. Jetzt wird sicherlich spannend, ob die 200-Tage-Linie als Unterstützung halten kann. Diese verläuft aktuell bei rund 47,70 Euro. Anleger sollten entsprechend jetzt erst einmal Vorsicht walten lassen.
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