Bayer: Gewinn bricht ein, Prognose zurückgenommen – Aktie hinkt hinterher
Bayer musste aufgrund des drastischen Rückgangs des zurechenbaren Ergebnisses in der ersten Jahreshälfte 2023 seine Umsatzprognose für das Jahr senken. Der deutsche Konzern, der in den Bereichen Crop Science, Pharma und Consumer Health tätig ist, verbuchte in den sechs Monaten bis zum 30. Juni einen den Aktionären zurechenbaren Gewinn nach Steuern in Höhe von 291 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem deutlichen Einbruch um über 90 % entsprach.
Bayer wurde im zweiten Quartal durch Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 2,44 Milliarden Euro belastet, die die reduzierten Geschäftsaussichten und Preiserwartungen für Glyphosat in der Nutzpflanzensparte berücksichtigten. Auch der Ertragssteueraufwand stieg auf 739 Millionen Euro von 194 Millionen Euro im Vergleichszeitraum.
Sparten mit Rückgängen
Der Nettoumsatz des Arzneimittel- und Pestizidherstellers sank um 7,4 % auf 25,43 Milliarden Euro, da der Absatz um 6,6 % zurückging und die Umsätze in allen vier Regionen schrumpften. Der Umsatz von Bayer wurde auch durch einen negativen Währungseffekt in Höhe von 451 Millionen Euro belastet, im Gegensatz zum Vorjahr, wo ein positiver Währungseffekt von 1,44 Milliarden Euro zu verzeichnen war. Die sinkende Nachfrage nach dem Unkrautvernichter Glyphosat wurde als Hauptursache für die schlechten Ergebnisse genannt.
Die Crop-Science-Division von Bayer, die größte Sparte des Konzerns, hat im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 11 % verzeichnet. Grund dafür waren niedrigere Absatzmengen sowie geringere Preise für Produkte, die auf Glyphosat basieren. Insbesondere in Nord- und Lateinamerika waren die Geschäfte betroffen. Die Pharmasparte verzeichnete einen Rückgang von 5,1 %. Konkurrenz durch Generika-Produkte drückte den Umsatz des Spitzenreiters Xarelto um 9,9 % auf 1,98 Milliarden Euro. Einzig die gestiegene Nachfrage nach dem neuen Krebsmedikament Nubeqa und dem Nierenmedikament Kerendia konnte den Umsatzrückgang teilweise abfedern.
Bayer senkt Prognose
Für das Jahr 2023 senkte der Pharma- und Crop-Science-Konzern deshalb seine Umsatzprognose auf einen bereinigten Rückgang um 2 bis 3 % auf 48,50 bis 49,5 Milliarden Euro. Zuvor wurde ein Wachstum von 2 bis 3 % auf 51 bis 52 Milliarden Euro erwartet worden.
Das schwache Ergebnis und die zurückgenommene Prognose machen heute auch der Aktie von Bayer zu schaffen. Diese liegt bislang um rund 1 % im Minus. Allerdings ist der Wert auch schon seit Mai ein deutlicher Underperformer gegenüber dem DAX. Dieser bringt es seit Jahresanfang aktuell auf gut 12 % Kursgewinn, Bayer selbst nur auf 8,5 %. So wird das nichts mit einer Aufholjagd.
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