Bayer: Glyphosatstreit und kein Ende
Der Kurssturz seit der Übernahme von Monsanto ist erschreckend, seit dem Höchststand und der Ankündigung der Übernahme ist der Kurs von 145 Euro auf aktuell 64 Euro abgestürzt. Der Tiefstkurs lag bei 48 Euro.
Die Unsicherheiten aus den noch offenen Entschädigungszahlungen liegen wie Blei auf dem Aktienkurs. Bayer leidet zudem unter einer sehr hohen Verschuldung, diese resultiert weitestgehend aus den Übernahmekosten von 59 Mrd. Euro.
Ist ein Ende der Rechtsstreitigkeiten abzusehen?
Von den insgesamt ca. 120.000 Klagen sind ca. 90% durch Vergleiche beigelegt. Das Problem sind die restlichen Klagen sowie eventuell zukünftige neuen Klagen. Bayer hat die Überprüfung der Klagen durch den obersten amerikanischen Gerichtshof, Supreme Court, beantragt. Ob diese Überprüfung angenommen wird, ist fraglich. Vieles spricht dagegen. Bei den letzten Verhandlungen vor Bundesgerichten hat Bayer zuletzt in drei Verfahren gewonnen.
Das zweite Problem aus der Übernahme und den Rechtsstreitigkeiten sind die hohen Schulden und Rückstellungen. Steigende Zinsen bedeuten höhere Zinskosten. Diese belasten verstärkt die zukünftigen Ergebnisse.
Geschäftszahlen von Bayer
Das Geschäftsjahr 2021 war gegenüber den Vorjahren sehr positiv. Der Konzernumsatz stieg um 6,4% auf 44 Mrd. Euro. Wichtiger war, dass das Ergebnis wieder mit 1 Mrd. Euro positiv ausfiel. Die Vorjahre waren durch hohe Rückstellungen geprägt. Auch im ersten Quartal setzte sich dieser positive Trend weiter fort. Der Quartalsumsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,3% auf 14,6 Mrd. Euro. Das Ergebnis verbesserte sich um 57,5% auf 3,29 Mrd. Euro. Alle Sparten trugen zu dieser guten Entwicklung bei.
Für die Anleger bedeutet dies, dass die wirtschaftliche Entwicklung intakt ist. Die Unsicherheit aus den Klagen bleibt aber bestehen. Anleger sollten vorerst abwarten und beobachten, wie es weiter geht.
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