Bayer: Neue Unsicherheit wegen Glyphosat – Aktie noch ein Kauf?
Bei Bayer findet ein reges Wechselbad der Gefühle statt. Noch vor zwei Wochen waren für das Parkett die Glyphosatklagen abgehakt. Nun wackelt das Ganze etwas, da das US-Gericht, welches die Vereinbarung zur Beilegung künftiger Klagen noch absegnen muss, in einer ersten Stellungnahme Zweifel an der Angemessenheit und Fairness des vorgeschlagenen Vergleichs hat. Der dort zuständige Richter Vince Chabria erklärte, zur Ablehnung des neuartigen Vergleichskonstrukts zu tendieren.
Der Markt reagiert prompt und schickte Bayer diese Woche abwärts auf Talfahrt. Wie geht es weiter und wie sollte diese Entwicklung gewertet werden?
Die Grundlagen der möglichen Entscheidung
Entscheidend in der Beurteilung der neuen Ausgangslage ist ein Nebensatz. Aus dem geht hervor, dass der Richter der gefundenen Lösung tendenziell ablehnend gegenübersteht. Hintergrund dafür ist der Umstand, dass viel Zeit zwischen der Nutzung des Herbizids und dem tatsächlichen Auftreten von Lymphdrüsenkrebs vergehen kann. Zwar unterstellt diese Feststellung in sich schon den kausalen Zusammenhang zwischen einer Erkrankung und dem Gebrauch des Herbizids. Aber eine belastungsfähige Beweislage dieser Ursache-Folge-Kette ist bekanntlich bis heute unter Wissenschaftlern umstritten und wird von Bayer auch logischerweise negiert.
Immerhin: Bayer geht weiterhin in die Offensive und macht den Vorschlag, die Untersuchung über diesen Zusammenhang an ein mit Wissenschaftler besetztes Gremium zu übertragen und gibt an, dessen Entscheidung auch vollumfänglich zu akzeptieren. Offenkundig ist Bayer felsenfest davon überzeugt, hier richtig zu liegen
Für Bayer bleibt ein Restrisiko
Der gesamte Vergleich ist damit zwar nicht wertlos, aber es verbleibt ein latentes Restrisiko, welches auf den Kurs erst einmal lastet. Nichts bringt die Börse mehr aus der Spur als die Unsicherheit. Daher ist es für die weitere Einschätzung unverändert von hohem Stellenwert, das Thema aus dem Gerichtssaal zu steuern. Da in den USA das Urteil von den Geschworenen ausgeht und diese sich bislang nicht restlos überzeugt zeigten, was übrigens der Hauptgrund für das richterliche Urteil sein dürfte, liegt es nun an Bayer, rasch die Restzweifel zu beseitigen.
Fazit: Ein Rückschlag ja, aber kein Grund für eine neue Einschätzung. Denn es ist davon auszugehen, dass Bayer eher bessere als schlechte Chancen hat, das Thema zu beenden. Zudem besteht unseres Wissens auch die Möglichkeit einer Berufung für den Fall eines Worst Case. Unser Rat: Lassen wir den Staub sich etwas legen und zwischen 55 und 60 Euro würden wir erneut in Position gehen.
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