Bayer: Wann fallen die Bremsklötze?
Die Bayer-Aktie kommt nicht richtig vorwärts, und dies, obwohl die Geschäfte sich gut entwickeln. Zwar hatte sich die Aktie im bisherigen Jahresverlauf richtig stark entwickeln können und seit Jahresbeginn rund 15 % zugelegt. Aber ob der Break durch die Widerstandslinie bei rund 56 Euro vor ein paar Tagen von Dauer ist, bleibt im Markt umstritten.
Dabei sieht das Umfeld grundsätzlich eigentlich gut aus. Bayer hat zuletzt mehrere Rechtsfälle wegen des Krebsrisikos bei Glyphosat gewonnen, was das Restrisiko verringern könnte. Die Agrarsparte hat sich gut entwickelt und die Pharmasparte läuft hervorragend.
Die größten Baustellen
Und dennoch, die Bremsklötze bleiben vorhanden. Eine große Baustelle ist der Vorstandsvorsitzender Werner Baumann. Er war an der Übernahme von Monsanto maßgeblich beteiligt. Trotz heftiger Kritik an ihm wurde sein Vertrag bis 2024 verlängert. Von ihm dürften keine großen Impulse mehr zu erwarten sein, er wird den Konzern nur noch verwalten. Ein vorzeitiger Rücktritt wäre wie ein Befreiungsschlag.
Was immer wieder ins Gespräch kommt, ist eine Aufteilung des Konzerns in einen Pharma- sowie ein Agrokonzern. Die Marktkapitalisierung für die Pharmasparte wäre wahrscheinlich deutlich höher als die jetzige Gesamtbewertung. Von einer Aufteilung ist momentan jedoch keine Rede. Erst wenn die Risiken aus den Glyphosatstreitigkeiten abgearbeitet sind, dürfte eine Abspaltung zu einem späteren Zeitpunkt durchaus Sinn machen. Der Preis für diese Sparte wäre dann deutlich höher.
Lohnt sich ein Investment in die Aktie?
Die wirtschaftlichen Daten des Unternehmens sind hervorragend, die Ertragslage hat sich weiter stabilisiert. Positiv ist die hohe Dividende, die der Konzern zahlt, diese beträgt bei dem jetzigen Kurs rund 3,5 %. Zukünftig dürfte die Dividende steigen.
Die Analysten sind für die Aktie sehr zuversichtlich, deren mittleres Kursziel liegt bei 76 Euro. Barclays hält sogar Kurse von 80 Euro für realistisch. Die Aktie bietet mittel- und langfristig ein hohes Potenzial.
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