BayWa: Hat die Aktie genug korrigiert?

Die Aktie des Münchener Agrar- und Solarhändlers BayWa befindet sich in einer längeren Abwärtsbewegung. Seit November letzten Jahres ist der Kurs um rund -20 % zurückgegangen. Ist die Aktie jetzt wieder fair bewertet?

Vergleicht man die Quartalszahlen mit denen des Vorjahres, sind sie ertragsmäßig sehr unbefriedigend. Dies ergibt jedoch wenig Sinn, da das Vorjahr durch den Konflikt in der Ukraine eine Sonderkonjunktur erlebt hat. Ein Vergleich zum ersten Quartal 2021 ist daher sinnvoller.

Der Umsatz ist mit 6,3 Mrd. Euro nahezu gleichgeblieben, das operative EBIT ist von 144 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 91,8 Mio. Euro gesunken. Gegenüber dem ersten Quartal 2021 hat es sich mehr als verdoppelt. Der Vorstand spricht daher von einem überproportionalen Ergebniszuwachs, gleiches gilt für das Nettoergebnis.

Beim Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr geht der Konzern von einer weiteren Normalisierung der Geschäftsentwicklung aus. Beim operativen EBIT wird daher ein geringerer Wert von 320 bis 370 Mio. Euro erwartet. Mittelfristig ist ein Wandel im Stromsegment hin zu einem Kraftwerksbetreiber geplant. Dazu soll die bisherige Handelssparte der Solarmodule verkauft werden, der Verkaufserlös soll etwa bei 2,2 Mrd. Euro liegen.

Was können Anleger zukünftig von der Aktie erwarten?

Der Kursrückgang ist im Hinblick auf die Normalisierung der Geschäftsentwicklung ein normaler Vorgang. Das letzte Geschäftsjahr ist von der Sonderkonjunktur geprägt, dementsprechend stieg auch der Kurs an. Diese Kursgewinne wurden realisiert.

Mittlerweile ist er jedoch an einem Punkt angekommen, an dem sich eine Seitwärtsbewegung bilden sollte. Mit einer Bewertung von knapp 1,4 Mrd. Euro ist das Unternehmen unterbewertet, dies sollte sich mittelfristig auch in höheren Aktienkursen niederschlagen.

Kurse um 45 Euro sind realistisch und machbar. Was weiter für die Aktie spricht, ist deren Dividendenrendite von 3 %.

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