Bet-at-home: Werden hier bald neue Schwerpunkte gesetzt?

Das Ergebnis im ersten Quartal des Wettanbieters bet-at-home stand erwartungsgemäß voll unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Denn mit dem Abbruch des Spielbetriebes in den wichtigsten europäischen Fußball-Ligen fiel natürlich ein signifikantes Wettobjekt weg. Das spiegelte sich sowohl beim Ertrag, dem Spielvolumen und letztlich auch beim operativen und Netto-Ergebnis wider.

Insgesamt verbuchte bet-at-home einen Brutto-Wett-und Gaming-Ertrag in den ersten drei Monaten von 32,2 Millionen Euro. Dieses Ergebnis lag um 13,4 % unter dem Vorjahreswert, wobei hier nicht nur Corona seine Spuren hinterließ, sondern auch der Wegfall wesentlicher Teile des Schweizer Marktes sowie ein signifikanter Rückgang im polnischen Markt. Das Wett- und Spielvolumen betrug nur noch knapp 678 Millionen Euro, ein Rückgang zum Vorjahr um 18 %.

bet-at-home sieht sich trotz Rückgängen gut aufgestellt

Bei den Gewinnen musste bet-at-home ebenfalls Abzüge hinnehmen. Das EBITDA lag mit 9 Millionen Euro gleich knapp 30 % unter den Vorjahreswerten. Allerdings verwies der Wettanbieter darauf, dass das erste Quartal 2019 außergewöhnlich stark verlaufen war. Als gewissen Anhaltspunkt zog man deshalb eher Parallelen zum vierten Quartal 2019, wo man auf operativer Ebene 8,2 Millionen Euro verdiente. Netto blieben letztlich 8,5 Millionen Euro übrig gegenüber 12,2 Millionen Euro im Vorjahr.

Trotz dieser Rückgänge sieht sich bet-at-home in der derzeitigen Situation gut aufgestellt. Per 31. März verfügte das Unternehmen über eine Gesamt-Liquidität von rund 55,3 Millionen Euro. Außerdem besserte sich das Eigenkapital auf 47,5 Millionen Euro, wodurch man nun eine Eigenkapitalquote von knapp 49 % ausweisen kann. Das ist insbesondere dann wichtig, falls man doch noch auf Fremdkapital zugreifen muss.

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Weiterer Fokus auf Gaming und eSports?

Dass es unter dem Strich nicht noch schlimmer wurde, ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass man einerseits sein Engagement im Bereich eSports ausweiten konnte. Außerdem zeigte sich das Segment Online-Gaming äußerst stabil und trug im Berichtsquartal inzwischen fast 58 % des Ertrages bei. Hier sollte sich bet-at-home sicherlich gut überlegen, ob man trotz der absehbaren Normalisierung des Spielbetriebes in den Fußball-Ligen im Herbst einen zukünftigen Entwicklungsschwerpunkt nicht auf den Bereich Gaming und eSports legen sollte.

Aktie leidet unter Gewinnmitnahmen

Fazit: Wenig überraschend knickte die Aktie heute nach den Zahlen um fast 10 % ein. Wobei man natürlich auch sehen muss, dass sich der Wert seit seinem Corona-Tief mehr als verdoppelt hatte. Gewinnmitnahmen sind hier also durchaus verständlich. Die spannende Frage wird jetzt sein, in welchem Bereich sich der Wert technisch wieder stabilisieren kann.

Wir würden hier auf den Bereich bei 33 Euro orientieren, wo derzeit die 50-Tage-Linie verläuft. Nimmt man sich die technischen Indikatoren zur Hand, lag die Aktie zuletzt deutlich im überkauften Bereich, was jetzt korrigiert wird. Hier würden wir entsprechend das Abwärtspotenzial für eher beschränkt halten und bet-at-home auf jeden Fall auf die Beobachtungsliste setzen.

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