Bilfinger: Jetzt noch kaufen?

An der Börse wurde die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr mit einem kräftigen Kursanstieg honoriert. Mittlerweile hat sie sich wieder leicht beruhigt und steht aktuell bei rund 35 Euro. Wie nachhaltig kann dieser Kursanstieg sein?

Umsatz steigt und Gewinn sinkt

Der Gebäudedienstleister hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gut entwickelt. Dass der Gewinn trotz steigendem Umsatz rückläufig ist, basiert auf den Sonderfaktoren im vergangenen Jahr. Erlöse aus Immobilienverkäufen sowie Steuereffekten sorgten damals für den hohen Gewinn.

Der Jahresumsatz stieg um 15 % auf 4,3 Mrd. Euro. Diese Steigerung basiert auf einer steigenden Nachfrage auf allen Märkten. Das operative EBITA sank von 121 Mio. Euro im Vorjahr auf 75 Mio. Euro, daraus ergibt sich eine EBITA-Marge von 1,8 %. Neben den Sondereffekten im Vorjahr ist hier zu berücksichtigen, dass außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 62 Mio. Euro das Ergebnis belasten. Ohne diese Faktoren wäre auch eine Steigerung beim Ergebnis eingetreten.

Die Aufwendungen erfolgen im Rahmen des Effizienzsteigerung-Programms, das Ende 2022 begonnen. Danach sollen jährliche Kosten in Höhe von 55 Mio. Euro eingespart werden. Für die Zukunft gibt das Unternehmen sich zuversichtlich. Der Umsatz soll zwischen 4,6 und 4,6 Mio. Euro liegen. Die EBITA-Marge soll wieder auf 3,8 bis 4,1 % steigen, 2024 soll sie dann über 5 % liegen.

Lohnt sich jetzt ein Einstieg?

Insgesamt ist der Kursanstieg berechtigt, somit wurde der starke Einbruch im Mai wieder egalisiert. Der gestrige Kursanstieg kann jedoch nicht als nachhaltig angesehen werden. Der Markt reagiert nach solchen Kurssprüngen meistens mit Kurskorrekturen, die Ursache hierfür sind Gewinnmitnahmen.

Bilfinger ist auf einem guten Weg. Positiv ist, dass ein höherer Gewinn prognostiziert wird. Anleger sollten vorerst eine Kurskorrektur abwarten.

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