BioNTech: Wird das die neue Wachstumsperspektive?

Beim Wettrennen um einen Corona-Impfstoff gehört das deutsche Biotech-unternehmen BioNTech bekanntlich zu den heißesten Kandidaten. Erst Anfang der Woche hatte das auch in Amerika börsennotierte Unternehmen melden können, dass man zusammen mit seinem Entwicklungspartner Pfizer den ersten Großauftrag für den derzeit im Test befindlichen Impfstoff „BNT 162“ erhalten habe.

Doch nun eröffnet sich aus diesen derzeitigen Tests noch eine weitere Fantasie, die aus unserer Sicht weit über das Potenzial des Corona-Impfstoffes hinausgehen könnte. Denn der derzeitige Impfstoffkandidat „BNT62b1“ habe bei den bisherigen Studien in Deutschland gezeigt, dass er zu einer verstärkten Bildung so genannter T-Zellen führt.

Was T-Zellen so besonders macht

Hierbei handelt es sich um eine Gruppe weißer Blutkörperchen, die zur Immunabwehr eingesetzt werden können. Es gibt etliche Untergruppen. Für die Forscher derzeit insbesondere interessant sind die sogenannten T- Gedächtniszellen. Sie verfügen über ein sprichwörtliches immunologisches Gedächtnis und könnten damit die Abwehr von erneuten Infektionen mit demselben Erreger besser unterstützen.

Im aktuellen Kontext ist es natürlich wichtig, dass der Impfstoff, der gegen Corona eingesetzt werden soll, diesen Virustyp auch zukünftig erkennt, um Neuinfektionen zu verhindern. Sollte sich allerdings die Anregung von T-Zellen-Bildung bestätigen, könnte dieser Impfstoff letztlich eine weitaus größere Anwendung finden, da den T-Gedächtniszellen im Grunde egal ist, mit welchem Erreger sie es zu tun haben. Ein weiterer Vorteil wäre, dass durch die Gedächtnisfunktion und die darauf erfolgende und in der Regel effektive Immunreaktion nur eine geringere Dosis des Impfstoffes bereits die Produktion von Antikörpern stimulieren würde.

Bekommt BioNTech so eine Langfrist-Perspektive?

Natürlich gilt weiterhin: Aktuell befinden sich alle Impfstoffe – aktuell werden laut WHO mehr als 20 verschiedene Präparate an Menschen getestet – eben noch in der Studienphase. Dass die verschiedenen Regierungen bereits jetzt Großaufträge raus schicken, ist dennoch nachvollziehbar.

Aber Investoren sollten hier auch auf die Langfristigkeit der neuen Präparate setzen und da scheinen BioNTech /Pfizer einen besonderen Dreh zu haben. Allerdings ist man auch hier nicht ganz alleine. Denn nach Berichten von Fachzeitschriften sollen auch ein weiterer britischer und ein chinesischer Impfstoffkandidat die Bildung von T-Zellen stimulieren.

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