BMW Aktie: Zeit, das Ruder herumzureißen?
Der Münchner Autobauer kämpft mit sinkenden Finanzkennzahlen, US-Zöllen und Schwierigkeiten im China-Geschäft, bleibt jedoch fundamental günstig bewertet.

- Umsatzrendite auf 6,3 Prozent gesunken
- US-Zölle beeinträchtigen die Gewinnerwartungen
- Attraktives KGV von 6,65 erwartet
- DZ Bank sieht 23 Prozent Kurspotenzial
BMW durchlebt aktuell eine herausfordernde Phase. Die Aktie notierte am Freitag bei 79,40 Euro und liegt damit 4,64 Prozent unter dem Wert der Vorwoche. Besonders auffällig ist der Rückgang im Jahresvergleich: Mit einem Minus von 25,18 Prozent hat das Papier erheblich an Wert verloren und liegt derzeit knapp 31 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch von 114,65 Euro, das erst Anfang April erreicht wurde.
Im Geschäftsjahr 2024 musste der Münchner Automobilkonzern signifikante Rückgänge bei allen wichtigen Finanzkennzahlen hinnehmen. Der Vorsteuergewinn sank um 35,8 Prozent auf knapp 11 Milliarden Euro, während der Nettogewinn sogar um 37 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro einbrach. Die Umsatzrendite im Automobilgeschäft verringerte sich von 9,8 Prozent auf nur noch 6,3 Prozent. Hauptursächlich für diese Entwicklung waren Probleme mit einem Bremssystem des Zulieferers Continental, die zu Auslieferungsverzögerungen führten, sowie die anhaltende Immobilienkrise in China, die den Absatz im wichtigen asiatischen Markt deutlich belastete.
Zölle belasten die Gewinnmarge
Die kürzlich in den Vereinigten Staaten eingeführten Zölle auf Stahl und Aluminium haben erhebliche Auswirkungen auf die Gewinnerwartungen des Automobilherstellers. Die EBIT-Marge im Automobilsegment wird durch diese Zölle um etwa einen Prozentpunkt reduziert, was BMW dazu veranlasste, seine Prognose für 2025 auf 5 bis 7 Prozent anzupassen. Eine weitere Verschärfung der Handelsspannungen könnte zusätzliche negative Folgen haben: Sollten die Zölle auf aus Europa importierte Fahrzeuge von derzeit 2,5 auf etwa 10 Prozent steigen, könnte dies die Marge um einen weiteren halben Prozentpunkt schmälern.
Der RSI-Wert von 24,1 deutet derzeit auf eine überverkaufte Situation hin, was technisch orientierte Anleger als mögliches Signal für eine bevorstehende Gegenbewegung interpretieren könnten. Dennoch bleibt die charttechnische Lage angespannt, da der Kurs sowohl unter der 50-Tage-Linie als auch knapp unter dem 200-Tage-Durchschnitt von 79,83 Euro notiert.
Fundamentale Bewertung bleibt attraktiv
Trotz der operativen Herausforderungen erscheint die Aktie aus fundamentaler Sicht weiterhin attraktiv bewertet. Für das laufende Jahr wird ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 6,65 prognostiziert, was im Branchenvergleich eine unterdurchschnittliche Bewertung darstellt. Die DZ Bank hält an ihrer Kaufempfehlung fest und bewertet den fairen Wert der Aktie mit 98 Euro, was gegenüber dem aktuellen Kursniveau ein Aufwärtspotenzial von mehr als 23 Prozent implizieren würde.
Für 2025 erwartet BMW einen Absatz leicht über dem Vorjahresniveau, während das Konzernergebnis vor Steuern voraussichtlich stagnieren wird. Allerdings könnten weitere Zollvergeltungsmaßnahmen diese Prognosen negativ beeinflussen, da der Konzern wie alle Automobilhersteller empfindlich auf Handelsbeschränkungen reagiert. Die aktuellen Herausforderungen umfassen somit nicht nur steigende Produktionskosten durch neue Zölle, sondern auch die verschärfte Wettbewerbssituation in Schlüsselmärkten wie China.
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