Boeing Aktie: Licht am Ende des Tunnels?

Bernstein stuft Boeing hoch und sieht Wachstum in zivilem und militärischem Flugzeugbau. Produktionsziele rücken näher, während neue Aufträge Hoffnung wecken.

Die Kernpunkte:
  • Kursziel von 181 auf 218 Dollar erhöht
  • Produktion der 737 MAX soll steigen
  • Neuer Rüstungsauftrag stärkt Verteidigungssparte
  • Saudische Airline signalisiert Kaufinteresse

Ein Hoffnungsschimmer für gebeutelte Boeing-Aktionäre? Die Analysten von Bernstein sehen nach Monaten voller Negativschlagzeilen offenbar wieder klarer und stufen die Aktie hoch. Sie verweisen auf einen deutlicheren Pfad zu Wachstum sowohl im zivilen als auch im militärischen Flugzeugbau.

Die Experten setzen das Kursziel von 181 Dollar auf 218 Dollar herauf und ändern ihre Einstufung von "Market-Perform" auf "Outperform". Nach intensiver Prüfung durch die US-Luftfahrtbehörde FAA scheine Boeing Commercial Airplanes (BCA) nun auf einem solideren Fundament zu stehen als noch 2023. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel am Montag bereits um fast 2 Prozent zu.

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Produktionsziele rücken näher

Konkret erwartet Bernstein, dass der Flugzeugbauer bis Juli eine Produktionsrate von 38 Maschinen des Typs 737 MAX pro Monat erreicht. Das deckt sich mit den Zielen des Managements. Bis zum Jahresende könnte die Rate sogar auf 42 Jets pro Monat steigen. Auch beim Langstreckenmodell 787 Dreamliner geht es voran: Hier soll die Produktion im zweiten Halbjahr auf sieben Einheiten pro Monat hochgefahren werden, sobald Probleme mit Wärmetauschern und Qualität behoben sind.

Obwohl die Zertifizierungen für die kleineren und größeren Varianten der 737 (737-7 und 737-10) weiterhin Sorgen bereiten, glauben die Analysten nicht, dass Verzögerungen den übergeordneten Auslieferungsplan wesentlich durcheinanderbringen werden.

Verteidigungssparte gewinnt an Fahrt?

Auch im Rüstungsgeschäft scheint sich die Lage aufzuhellen. Der kürzlich gewonnene F-47-Auftrag wird als wichtiger Schritt für die Sparte Boeing Defense, Space & Security (BDS) gewertet. Dies könnte nach Jahren schwacher Leistung und wiederkehrender Belastungen die Glaubwürdigkeit wiederherstellen, so die Hoffnung. Zudem steht möglicherweise eine baldige Entscheidung im F/A-XX-Wettbewerb an, bei dem Boeing noch im Rennen ist.

Trotzdem bleiben Risiken bestehen. Belastungen durch Zölle werden für dieses Jahr auf rund 400 Millionen Dollar geschätzt. Auch der Lieferstopp nach China ist negativ. Allerdings könnten die etwa 50 für chinesische Fluglinien bestimmten, aber nicht ausgelieferten Maschinen im Zweifel relativ einfach an andere Kunden umgeleitet werden.

Potenzieller Abnehmer für China-Jets

Hier kommt ein unerwarteter Interessent ins Spiel: Die saudische Fluglinie Riyadh Air signalisierte am Montag Bereitschaft, Boeing-Flugzeuge zu kaufen, die ursprünglich für China bestimmt waren, falls diese wegen des Handelsstreits nicht ausgeliefert werden können. CEO Tony Douglas machte Boeing gegenüber klar, dass man "gerne alle nehmen" würde, sollte dieser Fall eintreten. Riyadh Air hat bereits kräftig bei Boeing und Airbus bestellt, darunter bis zu 72 Boeing 787 Dreamliner.

Komplexes Zulieferer-Puzzle

Gleichzeitig läuft im Hintergrund die komplexe Neuordnung des wichtigen Zulieferers Spirit AeroSystems. Airbus hat nun finalisiert, bestimmte Werke von Spirit zu übernehmen, darunter Standorte in den USA, Frankreich, Marokko und Nordirland. Dies ist Teil eines größeren Plans, bei dem Boeing seinen ehemaligen, 2005 abgespaltenen Zulieferer für 4,7 Milliarden Dollar in Aktien zurückkaufen will.

Die Aufteilung von Spirit zwischen den beiden Flugzeugbau-Riesen soll den finanziell angeschlagenen Zulieferer stabilisieren, dessen Probleme durch die 737-MAX-Krise bei Boeing verschärft wurden. Der Abschluss sowohl der Airbus-Transaktion als auch der Boeing-Übernahme von Spirit wird nun für das dritte Quartal 2025 erwartet. Airbus gewährt Spirit zudem zinslose Kreditlinien über 200 Millionen Dollar, um die Produktion für Airbus-Programme zu stützen – ein Zeichen, wie wichtig die Stabilisierung dieses Lieferanten für die gesamte Branche ist.

Die jüngsten Entwicklungen malen ein gemischtes Bild. Während die Bernstein-Aufstufung und das Interesse aus Saudi-Arabien Mut machen, bleibt die Sanierung des Konzerns und die Bewältigung der Zulieferer-Problematik eine gewaltige Aufgabe. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Boeing den positiven Ausblick tatsächlich in harte Zahlen ummünzen kann.

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