Boeings Glück, Airbus Pech – beginnt jetzt die Aufholjagd?
Ende letzten Jahres schienen die Fronten geklärt: Der europäische Flugzeugbauer Airbus hatte bei den Auslieferungen im vergangenen Jahr deutlich die Nase vorn und konnte mit 611 Flugzeugen mehr als das Doppelte der Boeing-Auslieferungen vorweisen. Und auch bei den bereinigten Bestellungen hatten die Europäer bessere Karten.
Doch zum Anfang des neuen Jahres wendet sich offenbar das Blatt. Zumindest kann Boeing einen wichtigen Großauftrag melden, der möglicherweise Signalwirkung hat. Denn Qatar Airways hat beim amerikanischen Konzern Bestellungen bzw. Optionen auf insgesamt über 100 Flugzeuge abgegeben. Besonders wichtig dabei: 50 Bestellungen entfallen auf die Frachtversion des neuen Großraumfliegers 777X. Damit könnte eine inzwischen dreijährige Verzögerung ihr glückliches Ende nehmen.
Ebenso wichtig: 25 vorläufige Kaufvereinbarungen entfallen auf den Problem-Typ 737 Max, der fast zwei Jahre lang mit Startverbot belegt war. Qatar Airways hat gleichzeitig auch noch Optionen über weitere 25 Maschinen abgeschlossen.
Qatar zeigt Airbus die kalte Schulter
Die Bestellung der Qatarer dürfte auch eine weitere Breitseite in Richtung Airbus sein. Denn Fluggesellschaft und Flugzeugbauer streiten sich seit Dezember vor Gericht über Mängel beim Passagierjet A350. Als Retourkutsche für die Klage von Qatar hatte Airbus einen bestehenden Auftrag für den A321neo gekündigt. Diese Maschine ist derzeit heiß begehrt in der Branche. Entsprechend gilt das Verhältnis beider Unternehmen als vergiftet. Boeing könne so der lachende Dritte sein, wobei auch der ebenfalls mit Schwierigkeiten derzeit kämpfende Dreamliner vielleicht wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Setzt Boeing zur Aufholjagd an?
Damit könnte es nun auch bei der Börse spannend werden. Hatte Boeing in der Performance bis zum Corona-Crash im März 2020 regelmäßig die Nase vorn, konnte sich Airbus seitdem zunehmend nach oben absetzen. Auf Sicht der letzten zwölf Monate bringt es die Boeing-Aktie gerade mal auf eine magere Wertentwicklung von gut 2%, während Airbus es aktuell auf +37% bringt.
Mit neuem Rückenwind durch die aktuellen Bestellungen könnte also bei Boeing ein neues Aufwärtsmomentum im Sinne einer Aufholjagd entstehen. Natürlich hängt dies auch weiterhin davon ab, dass Boeing seine Produktionsprobleme nachhaltig in den Griff bekommt.
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