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BP: Mehr Dividende, mehr Aktienrückkäufe – Mehr Kursgewinne?

Was für eine Bilanz! Der britische Öl-Gigant BP bot dem Markt ein erstklassiges Quartalsergebnis mit einem Nettogewinn von 8,5 Milliarden Dollar. Damit wurden nicht nur die Ergebnisse aus dem Vorjahresquartal, damals waren es 2,8 Milliarden Dollar, geradezu pulverisiert. Auch sequenziell schaffte BP eine eindrucksvolle Gewinnsteigerung um 37%.

Natürlich profitierte der Konzern von den massiv gestiegenen Preisen für Öl und Gas in den letzten Monaten vor dem Hintergrund des Angriffs Russlands auf die Ukraine. Davon sollen auch die Investoren etwas haben. So hat BP eine Erhöhung seiner vierteljährlichen Dividende um 10% auf nun 6,006 Cent je Aktie angekündigt.

BP will mehr Aktien zurückkaufen

Außerdem soll es auch höhere Aktienrückkäufe geben. Diese hob BP im laufenden dritten Quartal auf nun 3,5 Milliarden Dollar an. Das Unternehmen hat gleichzeitig auch schon angekündigt, weiterhin rund 60% des überschüssigen Cashflows in Aktienrückkäufe zu investieren. Mit dem Rest will man dann die Bilanz weiter stärken, was höchstwahrscheinlich besonders einen weiteren Schuldenabbau bedeutet. Auch wenn die Verschuldungs-Ratio äußerst moderat ausfallen (z.B. Nettoverschuldung zum EBITDA per 31. März nur beim 1,3.fachen), liegen auf der Bilanz trotzdem noch gut 55 Milliarden Dollar an langfristigen Verbindlichkeiten.

Für das angelaufene dritte Quartal bleibt BP etwas vorsichtiger. Hier rechnet man insbesondere im Upstream-Geschäft mit ähnlichen Ergebnissen wie im zweiten Quartal. Für das Gesamtjahr wurden ebenfalls die bisherigen Prognosen bestätigt. Das war allem vor dem Hintergrund, dass BP davon ausgeht, dass die Preisentwicklung bei Öl und Gas weiterhin vorteilhaft bleibt.

Greift die Politik ein?

Allerdings: Zu sehr in Sicherheit wiegen sollte sich das Unternehmen nicht. Denn die hohen Energiepreise sorgen bei den Verbrauchern für immer mehr Unruhe und das ruft auch die Politik zunehmend auf den Plan, beispielsweise auch im Großbritannien. Hier könnte es sein, dass der jeweilige Gesetzgeber regulatorisch eingreift, was womöglich die Gewinne auch von BP beeinflusst. Aktuell ist zwar nichts Konkretes geplant, aber Anleger sollten das sicherlich auch weiterhin ein Auge darauf haben.

Dennoch das Fazit: BP zeigt sich derzeit in einer beeindruckenden Stärke und das spiegelt sich auch am Aktienkurs wider. Zwar zeigte der Chart in den letzten Quartalen hin und wieder erhöhte Volatilität. Aber der seit November 2020 ausgebaute Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt und das kurzfristige Durchrutschen im Juli konnte schnell wieder aufgefangen werden. So dürfte die Aktie jetzt in einem ersten Schritt das bisherige Jahreshoch bei rund 455 Pence anpeilen. Das durchschnittliche Kursziel bei den Analysten liegt derzeit bei knapp 500 Pence.