Brenntag: Starke Zahlen, doch Markterwartungen verfehlt – was nun?
Die Aktie von Brenntag reagierte schwächer auf die Geschäftszahlen für 2022, der Kurs sank seit der Bekanntgabe um -5,4 % auf aktuell 69 Euro. Maßgebend für diese Entwicklung sind einerseits der schlechtere Ausblick für 2023 sowie die verfehlten Markterwartungen. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?
Trotz aller Krisen war das abgelaufene Geschäftsjahr ein Rekordjahr für den Chemiehändler. Der Jahresumsatz legte um 35,1 % auf 19,4 Mrd. Euro zu. Hierzu haben alle Geschäftsbereiche und Märkte beigetragen. Auch die Ertragskennzahlen haben deutlich zugelegt. Das operative EBITDA stieg von 1,3 Mrd. Euro im Vorjahr auf 1,8 Mrd. Euro, die sich daraus ergebende operative Marge stieg um 2 Prozentpunkte auf 41,9 %. Das Ergebnis nach Steuern mit 902,5 Mio. Euro hat sich fast verdoppelt.
Enttäuschte Erwartungen
Trotz den guten Finanzzahlen reagierten einige Analysten enttäuscht, sie hatten beim Ertrag mehr erwartet. Aufgrund der hohen Gewinne wird die Dividende kräftig auf 2 Euro erhöht, ebenso ist ein Aktienrückkaufprogramm über 650 Mio. Euro angelaufen.
Für das laufende Geschäftsjahr gibt der Essener Konzern sich vorsichtiger. Man erwartet eine schwächere Wirtschaftsentwicklung. Darunter könnte auch Brenntag leiden. Das operative EBITDA soll zwischen 1,3 und 1,8 Mrd. Euro. Zukünftig will der Konzern auch verstärkt durch Übernahmen wachsen. Zum Umsatz wurden keine Angaben gemacht.
Besteht hier weiteres Potenzial?
Der Rückgang beim Kurs sollte nicht überbewertet werden, das ist ein natürlicher Vorgang an der Börse. Entscheidender sind die Zukunftsaussichten. Bei Bekanntgabe der Zahlen für das erste Quartal wird erkennbar, ob ein Rückgang wie erwartet eingetreten ist.
Mittelfristig dürfte die Aktie weiteres Potenzial haben, ein erster Zielkurs sollte bei 80 Euro liegen. Die Mehrzahl der Analysten sieht den fairen Wert noch höher, deren mittlerer Wert liegt bei 87 Euro.
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