Bumble: Das ist der falsche Trend

Bumble steckt in Schwierigkeiten. Und es gibt nur wenige kurzfristige Katalysatoren, die das Bild retten können.

Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal sind die Aktien von Bumble um etwa 30% gefallen, wodurch sich die Verluste seit Jahresbeginn um fast 50% erhöht haben. Das Dating-App-Unternehmen, das vor allem für sein Flaggschiff Bumble bekannt ist, welches Frauen ermöglicht, bei jedem Match den ersten Schritt zu machen, hat klar seinen pandemischen Höhepunkt hinter sich gelassen und einen Rückgang der Nutzerzahlen verzeichnet.

Dieses Thema, sinkende Nutzerzahlen, zieht sich zwar wie ein roter Faden durch den gesamten Internet-Sektor und die Wall Street reagiert darauf sehr harsch, aber im Fall von Bumble ist der Rückgang bei den bezahlten Nutzern jedoch etwas beunruhigender, da er nicht die Norm für Dating-Apps insgesamt zu sein scheint. Der Hauptkonkurrent Tinder konnte seine Basis immer noch ausbauen.

Auf der positiven Seite für Bumble: Große ungenutzte Marktchancen. Online-Dating ist ein riesiger Markt, der durch die Pandemie vielleicht sogar noch gestärkt wird. Nach Angaben von Bumble hat der weltweite Online-Dating-Markt einen Umsatz von 5,3 Mrd. Dollar erzielt und wird bis 2025 voraussichtlich auf 9,9 Mrd. Dollar anwachsen. Das bedeutet, dass Bumble mit seinen derzeitigen 750 Mio. Dollar Umsatz immer noch mehr als 90% des Marktes erobern kann. Oder muss.

Denn die starke Markendifferenzierung gegenüber Konkurrenten ist ein Vorteil, der aber noch nicht im großen Stil greift. Bumble ist der größte Konkurrent von Tinder und sein Branding steht in krassem Gegensatz zur Dating-App Nummer 1. Das Mantra von Bumble, sich „ehrlich zu verabreden“, und sein Branding, eine frauenorientierte App zu sein, sprechen einige der größten Kritikpunkte an Tinder an. Auch ist Bumble nicht sehr teuer: Bei den aktuellen Aktienkursen von ca. 30 Dollar wird Bumble mit einem 7,5-fachen Umsatz gehandelt, was für eine Aktie mit hohen Margen und einem erwarteten Umsatzwachstum von Mitte 20 recht günstig ist.

Gleichzeitig sind aber auch Risiken aufgetreten: Die Tatsache, dass Bumble im dritten Quartal Nutzer verloren hat, während Tinder zulegen konnte, ist eines der deutlichsten Signale dafür, dass das Momentum für Bumble in die falsche Richtung geht. Bumble investiert, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten, insbesondere in Werbung und Produktentwicklung.

Letztendlich werden diese Investitionen Bumble möglicherweise aber nicht den Nutzerzuwachs bescheren, nach dem die Investoren verzweifelt suchen. Wir stellen außerdem fest, dass das schwache Nutzerwachstum von Bumble im Vergleich zum Hauptkonkurrenten Tinder aufällt: Tinder fügte 800.000 neue zahlende Nutzer in Q3 hinzu und sah tatsächlich eine Beschleunigung des Wachstums im Jahresvergleich (selbst wenn man es mit dem Q3-Anstieg der Pandemie im letzten Jahr vergleicht).

Die Quintessenz hier: Wir sind nicht mehr ganz so zuversichtlich, was die Aussichten von Bumble angeht. Solange wir nicht sehen, dass sich das Nutzerwachstum wieder in die richtige Richtung bewegt, werden wir uns an die Seitenlinie begeben. Unserer Ansicht nach ist Bumble zu einer „Show me“-Aktie geworden, und wir sehen nicht viele kurzfristige Katalysatoren, die den Pessimismus, der sich eingestellt hat, umkehren können.

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