Cancom: Kurz vor einem Kaufsignal?
Der Cloud- und Systemhausanbieter Cancom setzt auf ein besseres zweites Halbjahr. Allerdings hatte diese Hoffnung nicht verhindern können, dass die Aktie in den vergangenen Wochen unter weiteren Abgabedruck geriet. Dabei markierte man erst vor wenigen Tagen den tiefsten Kursstand seit März 2017. Indes:
Die Aktie zeigt in den letzten Tagen deutliche Erholungstendenzen. Was auch durch mitnahme-effekte kommt, nachdem in Amerika Cloud-Firmen wieder in den – positiven – Fokus des Marktes geraten sind. Aber es gibt auch noch weitere Herausforderungen.
Verhaltenes Geschäft mit öffentlichen Einrichtungen
Das Unternehmen gab bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das zweite Quartal sowie des ersten Halbjahres bekannt, dass man insbesondere die Zurückhaltung der öffentlichen Institutionen gemerkt habe. So sank der Umsatz im zweiten Quartal geringfügig um – 2% auf 299 Mio. Euro. Während das operative EBITDA-Ergebnis nur um – 8,5% sank, verschlechterte sich das Nettoergebnis um ein Viertel auf 8,9 Mio. Euro.
Für das erste Halbjahr wurden folgende Zahlen bekannt gegeben: Der Umsatz betrug 595,5 Mio. Euro, somit ein Rückgang von – 6,3%. Das EBITDA ermäßigte sich geringfügig auf 51,1 Mio. Euro. Nachdem Cancom im Mai die Prognose gesenkt hatte, gibt man sich nun für das zweite Halbjahr zuversichtlicher. Die öffentlichen Institutionen investieren zunehmend in die IT-Infrastruktur. Auch das Problem mit den Lieferketten hat sich verringert.
Um sich auf die Kernmärkte zu konzentrieren, steht das USA-Geschäft zum Verkauf. Der Umsatz dort betrug gerade mal 18,5 Mio. Euro.
Ist die Aktie für Käufe jetzt interessant?
Glaubt man den Analysten, so ist Cancom deutlich unterbewertet. Die Mehrheit ist optimistisch, deren mittleres Kursziel liegt bei 49,7 Euro. Selbst die unterste Erwartung der Berenberg Bank, mit 42 Euro, bedeutet ein Potenzial der Aktie von ca. 60%.
Sollte sich die Konjunktur nicht gravierend verschlechtern, ist zu erwarten, dass die Geschäftszahlen sich im zweiten Halbjahr deutlich verbessern. Hiervon dürfte auch die Aktie profitieren. Obwohl der Aktienkurs volatil bleiben dürfte, hat die Aktie ein Potenzial bis zu 35 Euro. Entscheidend dürfte sein, ob die aktuelle Erholung auch stark genug bleibt, um als Erstes die 50-Tage-Linie bei derzeit 27,64 Euro zu durchbrechen.
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