Carnival: Ein Plan ist in Vorbereitung

Die Wochen verstreichen und die Börse wartet auf ein Signal, ab wann die Schiffe der Kreuzfahrt-Reedereien wie bspw. des Marktführers Carnival wieder auslaufen dürfen. Die Nerven werden dabei jeden Tag etwas weiter gespannt, zuletzt mit der Ankündigung, dass erst ab dem 15. September wieder gesegelt werden soll und somit Einnahmen generiert werden können. Diese Entscheidung war übrigens eine freiwillige Entscheidung der Kreuzfahrtunternehmen und keine, welche auferlegt wurde.

Zudem hat die amerikanische CDC (Center for Disease Control) die Firmen aufgefordert, die Regeln für soziale Distanzierung auch nach diesem Termin für einige Zeit beizubehalten. Carnival plant also, entsprechende Änderungen an Bord vorzunehmen, z.B. die Anzahl der Filme in den Kinos pro Nacht von zwei auf vier zu verdoppeln, den Passagieren nicht zu erlauben, Servierutensilien an den Buffets zu berühren, die Körpertemperatur der Passagiere an Bord regelmäßig zu testen und eine Kreuzfahrt nur für ältere Menschen anzubieten, wo Passagiere ein ärztliches Attest einreichen müssen, mit dem sie als „seetauglich“eingestuft werden.

Keine Rabatte bei Carnival

Auch plant Carnival nicht, in den kommenden Monaten erhebliche Rabatte zu gewähren, um Kunden anzulocken. Um das Gleichgewicht zugunsten der Nachfrage zu verbessern, plant Carnival zudem, die Anzahl der angebotenen Schiffe vorerst zu begrenzen. Hintergrund dieser Überlegung:

Der Zielmarkt von Carnival sind hauptsächlich vermögende Privatpersonen. Da fällt es etwas leichter, ein Gleichgewicht zwischen der Gewinnung von Passagieren und eines angemessenen Preises für die Erzielung eines positiven operativen Cashflows herzustellen. Für das Jahr 2021 stiegen die Kreuzungsbuchungen im März auch schon um 9% im Vergleich zum Vorjahr, was wahrscheinlich auf die aufgestaute Nachfrage zurückzuführen ist.

Geld ist ausreichend vorhanden

Unsere Entscheidung, weiterhin investiert zu bleiben, basiert jedoch hauptsächlich auf der Liquiditätsposition des Unternehmens und der Erwartung, dass Carnival bis 2021 wieder segeln wird. Ein paar wichtige Kennziffern dazu:

  • Betriebskosten von Schiffen: 2,4 Mrd. Dollar (300 Mio. Dollar pro Monat für 8 Monate ab dem 1. Mai)
  • Schuldentilgungen: 2 Mrd. Dollar
  • Zinszahlungen: 500 Mio. Dollar
  • Rückerstattung von 3,29 Mrd. Dollar (unter der Annahme, dass 70% der Buchungen von insgesamt 4,7 Mrd. Dollar zurückerstattet werden müssen)
  • Gesamtliquidität per 1. Mai: 9,75 Mrd. Dollar

Damit ist klar: Carnival hat vorerst keine Liquiditätsprobleme, verbrennt aber gut und gern z. Zt. 20 Mio. Dollar pro Tag. Carnival hatte ursprünglich geplant, den Betrieb ab August wieder aufzunehmen, da die Nicht-Segel-Verordnung für Kreuzfahrtschiffe am 24. Juli auslaufen soll. Als die CDC diese Verordnung jedoch Mitte April vorlegte, wurde das Risiko einer zweiten Infektionswelle noch nicht einkalkuliert. Norwegian Cruise Line Holdings (NCLH) kündigte ebenfalls angesichts der jüngsten Entwicklungen eine Verlängerung der Kreuzfahrtsperrungen bis zum 30. September an. Es wäre keine Überraschung, wenn andere Akteure der Branche, einschließlich Carnival, in den kommenden Wochen den gleichen Weg einschlagen werden.

Obwohl Carnival eine Turnaround-Spekulation ist, ist das Gewinnpotenzial erheblich, da sich die Aktie ruckzuck von den aktuellen Kursen aus verdreifachen könnte, selbst wenn Buchungen, Umsatz und Gewinn viel länger brauchen, um sich auf das Niveau vor dem Coronavirus zu erholen. Dies hat viel mit der Marktstimmung und der Zukunftsorientierung der Börsen im Allgemeinen zu tun.

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Fazit: Wir haben Carnival seinerzeit immer aufgrund seiner führenden Position in der Kreuzfahrtbranche vorgezogen. Das Unternehmen macht rund 50% aller Kreuzfahrtpassagiere aus und wir denken, Carnival wäre eines der ersten Unternehmen, welches zur Normalität zurückkehrt, wann immer dies möglich ist. Wir sind hier langfristig dabei, da wir das Risiko-Ertrags-Profil attraktiv finden.

Zur Aktie: Nachdem hier die Aufregung der letzten Wochen etwas gewichen ist und der Kurs korrigiert hatte, befindet sich die Aktie nun an der unteren Kante des neuen Aufwärtstrends. Bestätigt sich dies, raten wir dazu, erneut die günstige Chance zu nutzen!

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