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Cisco: Gestärkt aus dem Lieferkettenchaos, run auf die Spitze?

Inmitten einer Flut von Gewinnenttäuschungen überraschte Cisco die Wall Street vorige Woche Mittwoch, als das Unternehmen die Probleme in der Lieferkette hinter sich ließ und die Nachfrage so gut in den Griff bekam wie seit Jahren nicht mehr.

Die Führungskräfte von Cisco gaben die Ergebnisse für das zweite Quartal bekannt, die die Erwartungen für das Urlaubsquartal übertrafen, und hoben die Aussichten für das nächste Quartal und das gesamte Jahr an, wobei sie zugleich am Mittwoch die Quartalsdividende um einen Penny erhöhten. Das Unternehmen wies darauf hin, dass der Umsatz im zweiten Quartal mit 13,59 Mrd. Dollar der zweithöchste Quartalsumsatz aller Zeiten war und dass 44 % des Gesamtumsatzes aus Abonnementeinnahmen stammten, von denen Software einen großen Teil ausmachte.

Auch wenn das Umfeld, in dem das Unternehmen tätig ist, weiterhin dynamisch ist, ist Cisco heute besser aufgestellt als jemals zuvor, seit Chuck Robbins vor fast acht Jahren CEO wurde. Er hat das Unternehmen und das Produktportfolio umgestaltet und transformiert und ist dabei sowohl in finanzieller als auch in operativer Hinsicht diszipliniert geblieben. Die Wall Street stimmte dem zu und schickte die Cisco-Aktien im nachbörslichen Handel zunächst um fast 11 % nach oben, bevor sie auf Gewinne von mehr als 3 % zurückfielen – immer noch eine starke Entwicklung für ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von rund 200 Mrd. Dollar.

Sicher ist, Cisco hat viele seiner Kunden erfolgreich auf das Abonnementmodell umgestellt, welches 2017 mit dem Catalyst 9000, einen softwarezentrierten Switch, der ein Abonnement und langfristige Verträge beinhaltet, eingeführt wurde. Beobachter erkennen aber auch, wie Cisco einige seiner Produkte überarbeitet hat, die während der Pandemie in der Lieferkette steckengeblieben waren und der Mangel an einigen Komponenten die Fähigkeit des Unternehmens beeinträchtigte, die Nachfrage zu befriedigen. Dank der aggressiven Maßnahmen der Supply-Chain-Teams, die Hunderte von Produkten umgestaltet haben, konnte Cisco die Produktlieferungen erhöhen und die Vorlaufzeiten für die Kunden deutlich verkürzen. Cisco sieht auch eine bessere Nachfrage nach seinen Produkten in den Rechenzentren von Unternehmen, die auch als private Cloud bezeichnet werden. Selbst wenn große Technologieunternehmen Kürzungen vornehmen und Mitarbeiter entlassen, investieren die Kunden von Cisco weiterhin in ihre Technologieprojekte.

Fazit: Cisco ist zwar nicht immun gegen die makroökonomische Unsicherheit und die Auswirkungen von Entlassungen in verschiedenen Branchen, aber das Unternehmen ist in der Lage, seine Kunden bei ihren Projekten zu halten und diese weiter voranzutreiben. Das sind gute Nachrichten, nicht nur für Cisco, sondern für die gesamte Tech-Wirtschaft. Cisco hat die schlechte Wirtschaftslage viel besser überstanden als die meisten Tech-Titanen, und dieser Erfolg dürfte ein Vorbote für weitere Entwicklungen sein, was in dieser trüben Ertragssaison ein willkommener Anblick ist.