Comcast: Trotz Wachstum unter Druck – Wie lange noch?

Der amerikanische Kabelnetzbetreiber und Medienkonzern Comcast fällt immer mehr durch seinen starken Abwärtstrend der Aktie auf. Seit Ende Juli ist er um ca. 23% auf aktuell rund 30 USD eingebrochen, innerhalb eines Jahres hat sich der Kurs halbiert. Was kann man jetzt noch von der Aktie erwarten?

Stabile Geschäftsentwicklung aller Sparten

Der Kabelnetzbetreiber hat sich durch zahlreiche Übernahmen zu einem Medienkonzern gewandelt. Zu seinen bekanntesten Töchtern zählen der Sender Sky sowie NBC Universal. Sky ist das Sorgenkind von Comcast, seine Abonnentenzahl sinkt seit längerem. NBC Universal entwickelte sich stark. Auch das Kabelgeschäft überzeugte durch sein Wachstum.

Das zweite Quartal war von einem breiten Wachstum geprägt. So stieg der Konzernumsatz um 5,1% auf 30 Mrd. USD. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 10,1% auf 9,8 Mrd. USD, daraus ergibt sich ein EPS von 1,01 USD.

Spannend wurde es in den letzten Wochen, als über eine mögliche Übernahme von Warner Bros. Discovery durch Comcast spekuliert wurde. Das würde einen der größten Medienkonzernen weltweit schaffen, was nicht nur die Inhalte angeht, sondern auch das Potenzial der entsprechenden Werbeeinnahmen, die von den Reichweiten bei den Zuschauern abhängen.

Allerdings ist das letztlich ein alter Hut, da schon seit Jahren über Ideen zum externen Wachstum bei Comcast bzw. bei der Tochter NBC Universal diskutiert wird, ohne dass etwas Wesentliches passiert ist. Hinzu kommt, dass Warner Bros. Discovery sehr schnell abgewunken hat, was auch verständlich ist, da man ja erst selbst eine Fusion hinter sich gebracht hatte.

Wie lange setzt sich der Abwärtstrend fort?

Der bestehende Abwärtstrend ist die Korrektur des Booms während der Pandemie. Die Mediennachfrage hat sich nach dem Ende der Pandemie wieder normalisiert. Die jüngste Verschärfung des Abwärtstrends neigt allerdings fast zu einer Hysterie. So wächst die Möglichkeit einer baldigen Bodenbildung. Marktkapitalisierung und KGV weisen beide keine übertriebenen Werte auf. Anleger sollten dennoch vorerst noch abwarten.

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