Commerzbank: Gut im Rennen – doch reicht das für die Aktie?
Bei der zweitgrößten deutschen Privatbank lief es im dritten Quartal zwar nicht sonderlich gut, aber dann doch deutlich besser als befürchtet. Denn für den Berichtszeitraum konnte die Commerzbank einen Gewinn von 185 Millionen € ausweisen. Das entsprach zwar einem kräftigen Abschlag zum Vorjahreszeitraum um über die Hälfte. Doch die Analysten hatten im Vorfeld sogar mit einer Verschlechterung der Ergebnislage auf 116 Millionen € gerechnet.
Die Gründe, warum der Gewinn so deutlich zurückgingen, waren auch schnell mitgeliefert. Insbesondere eine höhere Risikovorsorge wie auch Belastungen aus dem Polen-Geschäft sorgten für den Gewinnrückgang. So erhöhte die Commerzbank ihre Rückstellungen für faule Kredite von zuvor 22 Millionen € auf 84 Millionen €. Gleichzeitig meldete man für die polnische Tochter M-Bank Risikovorsorgen über 490 Millionen € wegen deren Schweizer-Franken-Portfolio.
Höhere Prognose
Dennoch: Die Geschäftsbank bleibt optimistisch. Das gilt einerseits für das laufende Geschäftsjahr. Hier hatte man bislang ein Nettoergebnis von mehr als 1 Milliarde € angepeilt. Nach neun Monaten hat man bereits 963 Millionen € verdient. Eine Anhebung der Erwartung gab es zwar nicht, aber dafür schaute die Bank schon mal auf 2024.
Denn dann soll der derzeit laufende Konzernumbau weitestgehend beendet sein und dann die Früchte geerntet werden. Was konkret bedeutet, dass die Commerzbank nun für 2024 Erträge von 10 Milliarden € in Aussicht stellt. Die bisherige Prognose lag bei 9,1 Milliarden €. Auch beim operativen Ergebnis wird die Prognose hochgesetzt. Statt 3 Milliarden € rechnet die Bank nun mit 3,2 Milliarden €.
Aktie muss noch Hürde nehmen
Fazit: Nach anfänglichen Gewinnen im vorbörslichen Handel notiert die Aktie der Commerzbank am Mittwoch mit Abschlägen. Das könnte allerdings auch dem derzeitigen Marktumfeld geschuldet sein, dass sich am Mittwoch eher verhalten zeigt, auch mit Blick auf die Zwischenwahlen in den USA. Dennoch dürfte es für die Commerzbank sicherlich ein schweres Stück Arbeit werden, über die sich inzwischen herausgebildeten Widerstandszone im Bereich von 8,40 € zu springen. Anleger sollten hier noch Geduld haben und eher mit einem Stop-Buy oberhalb dieser Zone arbeiten.
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