Commerzbank: Kein Verkauf in Polen – und nun?

Die Commerzbank hat den eigentlich fest eingeplanten Verkauf ihrer polnischen Tochter M-Bank gestoppt. Schaut man sich die entsprechenden Statements dazu an, ist nicht einmal nur von einer kurzfristigen Verschiebung, sondern von einer generellen Absage die Rede. Die Begründung ist klar: Im Umfeld der derzeitigen Corona-Krise glaubt man nicht, hier einen attraktiven Preis aushandeln zu können.

Die Absage des Beteiligungsverkaufes ist durchaus eine zweischneidige Angelegenheit. Einerseits: Die Commerzbank wollte 70 % an der M-Bank verkaufen, um unter anderem mit dem daraus erzielten Erlös die derzeitigen Restrukturierungsaufwendungen beim laufenden Konzernumbau zu finanzieren. Dabei geht es auch um weitere Investitionen in die IT- Strukturen sowie die nun mögliche volle Integration der Comdirect.

Verkauf war umstritten

Andererseits: Der Verkaufsbeschluss war alles andere als unumstritten. Denn die M-Bank ist im Konzern bislang eine echte Ertragsperle gewesen. Deshalb verstanden viele Anleger und Analysten nicht, warum man gerade diese Beteiligung aus den Händen geben wolle, da das Kerngeschäft bekanntlich ja immer noch äußerst holprig verläuft.

Die Commerzbank selbst verweist darauf, dass man inzwischen bei der Restrukturierung solche Fortschritte gemacht habe, auch beim Kernkapital, dass man hier entsprechende Mittel für den Umbau zur Verfügung habe und deshalb ein Verkauf der M-Bank unter allen Umständen nicht notwendig sei. Ob die polnische Tochter irgendwann dennoch wieder ins Schaufenster gestellt wird, bleibt abzuwarten.

Commerzbank mit langer Bodenbildung

Fazit: Auch wenn es die Aktie der Commerzbank heute nicht so darstellt, so beurteilen wir die Verkaufsabsage vorerst positiv, eben wegen der hohen Profitabilität der Tochter. Was allerdings nicht bedeutet, dass jetzt für die Aktie der Commerzbank Entwarnung gegeben werden kann. Diese dümpelt nach wie vor im Bereich ihres Corona-Tiefs herum. Sicherlich eine Bodenbildung nach klassischer Art, die bei einem möglichen späteren Ausbruch nach oben eine größere Absicherung nach unten bedeutet. Vorerst fehlt allerdings der entscheidende Impuls dafür. Deshalb bleibt Zurückhaltung gefragt.

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