Continental: Ist das jetzt die Trendwende?
Fast möchte man sagen: Es lebt! Denn in den vergangenen Tagen tat sich beim Automobilzulieferer Continental erstaunliches. Die Aktie, die seit April letzten Jahres mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren hatte, zeigt plötzlich wieder kräftige Lebenssignale. Seit dem Tief (intraday) am 28. Januar bei 99,26 Euro konnte sich der Wert um rund 13% verbessern. Dabei gab es gerade am heutigen Mittwoch einen entscheidenden Kurssprung.
Was war passiert? In erster Linie konnte Continental einerseits von neuen Hoffnungen profitieren, dass die Automobilbranche am Ende glimpflich aus den wirtschaftlichen Folgen der derzeit grassierenden Coronavirus-Epidemie herauskommen könnte. Speziell beim Autozulieferer wirkte allerdings noch etwas anderes. Denn es wurde kolportiert, dass eine neue Präsentation zum Thema der Abspaltung der Antriebssparte Vitesco gezeigt habe, dass diese Sparte ein hohes Wachstumspotenzial bei elektronischen Antrieben haben könnte.
Neubewertung von Vitesco?
Was würde das konkret bedeuten? Werden diese augenscheinlichen Wachstumsperspektiven im Markt für bare Münze genommen, könnte Continental aus der Abspaltung natürlich einen höheren Gewinn schöpfen. Andererseits würde das natürlich die derzeitigen negativen Einschätzungen zu Vitesco in einem neuen Licht erscheinen lassen. Bislang ist die Sparte die schwächste im Conti-Konzern, auch weil sie derzeit noch mehr als 90% ihrer Umsätze mit Komponenten für Verbrennungsmotoren erzielt. Sollte die Sparte tatsächlich eine Zukunft in der E-Mobilität haben, könnten tendenziell die derzeit sehr schwachen Profitabilitätskennzahlen (beispielsweise Ende September Umsatzrendite von nur 0,4%) quasi die Talsohle markiert haben.
Continental: Rückenwind durch neue Struktur?
Die mehr als 7%, die Continental heute an der Börse zugewinnen konnte, sind natürlich ein ordentlicher Schluck aus der berühmten Pulle. Indes: Bei der Einschätzung von Unternehmen und Aktie muss man natürlich auch darauf schauen, dass der Automobilzulieferer derzeit generell in einer Neustrukturierung steckt. Dazu zählt neben der Reifensparte und dem Industriegeschäft vor allen Dingen die zukünftige Schwerpunktsetzung bei elektronischen Antrieben, Sensorik, Software und Vernetzung, insbesondere für das autonome Fahren. In diesem Zusammenhang hatte Continental auch angekündigt, seine Investitionen bei Assistenzsystemen aufzustocken und eine weitere Produktionsstätte dafür in den USA zu bauen.
Aktie von Continental mit weiteren Herausforderungen
Fazit: Natürlich sind die jüngsten Kursgewinne noch längst keine Bestätigung für einen Turnaround. Hier hält insbesondere die Charttechnik noch einige Brocken parat, unter anderem im Bereich von 120 Euro wie auch bei 130 Euro. Dennoch erwarten wir, dass auch bei Continental wohl das Schlimmste überstanden sein könnte. So sehen wir die Aktie, die im übrigen für dieses Jahr nur ein geschätztes KGV von 10,7 aufweist, in einer guten Ausgangsposition für einen technischen Rebound. Deshalb an dieser Stelle eine Kaufempfehlung, die wir auch in unserem wikifolio „Börse Global“ mit einem Nachkauf in der bestehenden Position umsetzen.
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