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Covestro-Aktie: Geht der Kursrückgang weiter?

Die Aktie des Leverkusener Kunststoffkonzerns Covestro ist trotz guter Geschäftszahlen für 2022 stark unter die Räder gekommen. Aktuell ist sie wieder leicht um –1,3 % gesunken und notiert bei knapp 40 Euro. Setzt sich der Abwärtstrend weiter fort?

Die Konzernleitung gibt sich im Hinblick auf das anspruchsvolle Jahr mit dem Erreichten zufrieden, auch wenn es insgesamt nicht berauschend ist. Positiv ist, dass der Umsatz trotz aller Probleme um 13 % auf 18 Mrd. Euro gewachsen ist. Neben positiven Währungseffekten ist das Verkaufsniveau gestiegen.

Das Hauptproblem sind die gestiegenen Kosten. Dem Konzern ist es bisher nicht gelungen, diese an die Abnehmer vollständig weiterzugeben. So reduzierte sich das operative EBITDA fast um die Hälfte auf 1,6 Mrd. Euro. Besonders drastisch fiel die Ertragslage in dem Segment Performance Materials aus – hier sank das EBITDA um -63 % auf 951 Mio. Euro.

Unterm Strich entstand ein Konzernverlust von -272 Mio. Euro; die Ursachen hierfür sind Abschreibungen auf das Anlagevermögen sowie Wertberichtigungen auf latente Steuerforderungen. Hieraus ergibt sich ein Verlust pro Aktie (EPS) von -1,42 Euro. Als Folge dieser Entwicklung wurde die Dividende gestrichen. Eine Prognose wurde nicht abgegeben, zu groß ist die Unsicherheit

Ist das der Beginn weitere Kursrückgänge?

Das bleibt abzuwarten, aber es kann der Beginn einer Kurskorrektur sein. Diese dürfte jedoch nicht allzu hoch ausfallen. Eine Bodenbildung könnte um 35 Euro stattfinden. Genaueres lässt sich nach Bekanntgabe der Zahlen des ersten Quartals sagen.

Auffällig: Die Analysten haben insgesamt keine klare Meinung, die meisten sehen jedoch Kurse deutlich über 40 Euro als fair an, die UBS erwartet einen Kurs von 36 Euro. Dies zeigt, dass die Mehrheit der Experten nicht allzu skeptisch ist.

Fazit: solange die überkaufte Marktlage nicht vollständig abgebaut ist (Chart) sollte abgewartet und die Kursentwicklung weiter beobachten werden. Das technische Bild ist uneinheitlich und auch das Dividendenargument ist vorerst entfallen.