Covestro: Vorbereitung auf den Ernstfall – Was bedeutet das für die Aktie

Die Aktie des Spezialchemieherstellers Covestro hat sich sein Mitte-Juni fast halbiert und notiert aktuell bei 34 Euro. Damit ist er wieder auf dem Niveau zu Beginn der Corona-Pandemie. Wie verhält sich die Aktie, wenn die Energiekrise voll zuschlägt?

Prognose für das laufende Jahr reduziert

Nach dem guten Ausnahmejahr 2021 wird man bei Covestro vorsichtiger. Die Energiekrise braut sich mehr und mehr zusammen, und das hätte fatale Folgen für das Unternehmen. Für die Herstellung der Polymerwerkstoffe wird sehr viel Energie benötigt. Bisher wurde hauptsächlich Gas verwendet. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, wird immer dort, wo möglich, Öl eingesetzt, insbesondere bei der Wärmegewinnung.

Das zweite Quartal hinterließ schon Spuren.  Der Umsatz war mit 4,70 Mrd. Euro zwar gleich gegenüber dem Vorquartal, allerdings wurde dies mit höheren Preisen und günstigen Wechselkursen erreicht. Das Nettoergebnis halbierte sich gegenüber dem Vorquartal auf 199 Mio. Euro.

Das Management äußerte sich für das verbleibende Geschäftsjahr skeptisch. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde deutlich gesenkt. Erwartet wird nun nur noch ein operatives Ergebnis zwischen 1,7 bis 2,2 Mrd. Euro, die bisherige Prognose lag bei 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro. Auch beim Umsatz ist man vorsichtiger geworden.

Analysten senken die Zielkurse

Der getrübte Ausblick auf das verbleibende Geschäftsjahr führte auch bei den meisten Analysten zu einer Überarbeitung der bisherigen Prognosen. Die Deutsche Bank senkte das Kursziel von 60 auf 50 Euro. UBS ist sehr pessimistisch, mit einem Zielkurs von 33 Euro. Lediglich die Analysten von Goldman bleiben mit 79 Euro bullisch gestimmt.

Anleger sollten die Aktie vorerst meiden, die Energiekrise ist zu real. Vorerst ist daher mit keiner gravierenden Kurserholung zu rechnen.

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