Credit Suisse: Droht die Schweizer Großbank zu scheitern?
Wie kaum eine andere europäische Bank steht die Credit Suisse (CS) im Rampenlicht von Skandalen. Die Folge ist der Niedergang des Aktienkurses. Seit Januar 2022 ist der Kurs um 43% eingebrochen und steht nunmehr bei 5,45 CHF (5,45 Euro).
Die Aktionäre verlieren zunehmend das Vertrauen und wenden sich von der Skandalbank ab. Besteht dennoch die Möglichkeit einer Kurserholung?
Der Kursverfall im Sog der Skandale
Die Skandale bestehen aus Kreditausfällen, Geldwäscheverdacht und dem Bestehen von Geschäftsverbindungen zu international zweifelhaften Personen. Aus den Finanzgeschäften mit dem Finanzdienstleister Greensill Capital entstand ein Schaden von ca. 4,1 Mrd. USD. Dazu kam ein Verlust von 4,7 Mrd. USD aus den Geschäften mit der Vermögensverwaltung Archegos Capital um den verhafteten Anlagebetrüger Bill Hwang.
Die CS wurde zu einer Strafzahlung von 42 Mio. Euro wegen Geldwäsche mit einem bulgarischen Kokainhändler verurteilt. Der jüngste Skandal ist die Veröffentlichung einer Liste, die belegt, dass die Bank Konten von Personen führt, die international geächtet oder gesucht werden. Die Vermögenssumme daraus soll ca. 100 Mrd. Euro betragen.
Die britische Börsenaufsicht hat wegen all diesen Skandalen ein Verfahren gegen die CS eingeleitet und verlangt darüber Auskunft.
Können Aktionäre auf eine Kurserholung hoffen?
Für eine Bank ist das Image das wichtigste Kapital. Dieses hat die Credit Suisse vollkommen verspielt. Positiv ist, dass die Bank personelle Konsequenzen gezogen und einen Neustart begonnen hat. Hauptaufgabe des neuen CEO, Francesco De Ferrari, ist die Aufarbeitung all diese Verfehlungen. Nur so kann neues Vertrauen wieder entstehen. Die Analysten sind skeptisch gegenüber der CS und sehen vorläufig kein allzu großes Kurspotential.
Fazit. Die Anleger sollten die Aktie meiden, zu groß ist die Gefahr, dass neue Skandale zutage treten. Erst wenn die Verfehlungen aufgearbeitet sind, ist die Aktie neu zu bewerten.
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