Credit-Suisse: Sanierung ist angelaufen – Aktie jetzt schon ein neuer Kauf?
Die Aktie der Credit-Suisse konnte von den eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen nur kurzfristig profitieren. Mittlerweile befindet sie sich wieder im Rückwärtsgang, aktuell notiert sie schon wieder bei rund 2,72 CHF. Wie geht es hier weiter?
Auf der außerordentlichen Generalversammlung vom 25. November wurde eine wichtige Hürde bezüglich der Kapitalerhöhung genommen. Die vorgesehene Kapitalerhöhung wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Demnach soll diese rund 4 Mrd. CHF betragen. Neben den bestehenden Altaktionären nimmt die Saudische Nation Bank (SNB) mit 1,5 Mrd. CHF an der Kapitalerhöhung teil. Der Anteil der SNB beträgt danach 10 %.
Der Fahrplan
In einem ersten Schritt erfolgt eine Ausgabe von rund 1,8 Mrd. neuen Aktien, die an Investoren verteilt werden. Hauptnutznießer dabei ist die SNB, die mit 1,5 Mrd. CHF einsteigen will. In einem zweiten Schritt erfolgt eine Kapitalerhöhung im Umfang von rund 1,8 Mrd. Anteilsscheinen. Diese können von den Altaktionären gezeichnet werden.
Als zweiter Bestandteil des Sanierungsplanes ist die Reduzierung des Investmentbankings vorgesehen. Zukünftig will man sich nur noch auf das Schweizer Geschäft, die Vermögensverwaltung sowie das Assetmanagement von vier Pensionskassen konzentrieren. Der Rest des Investment-Geschäftes soll veräußert werden. Ebenfalls verkauft werden soll das Luxushotel Savoy in Zürich, hier rechnet man mit 500 Mio. Euro Erlös.
Jetzt schon der Einstieg bei Credit Suisse?
Es kann grundsätzlich als gesichert gelten, dass die Schweizer Großbank aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen das Pleite-Risiko signifikant verringert hat. Aber es ist sehr viel Vertrauen eingebüßt worden und das ist natürlich gerade für ein Kreditinstitut und Vermögensverwalter eine schwere Hypothek. Insofern ist die Credit Suisse einerseits wohl eine der heißesten Turnaround-Stories für das kommende Jahr. Andererseits steht die technische Erholung der Aktie weiterhin auf sehr wackeligen Beinen.
Man kann sicherlich aktuell so weit gehen, zu sagen, dass der kleine Boden bei rund 2,70 CHF erst einmal gehalten werden muss, um überhaupt eine Rebound-Chance in greifbare Nähe zu bekommen. Anleger, die auf diesen Wert schauen, sollten sich dabei aber nicht treiben lassen. Hier ist im wahren Sinn des Wortes alle Zeit vorhanden, um zu disponieren. Denn ob man nun bei einer langfristigen Turnaround-Chance von 500-1000 % anfänglich 20, 30 oder 50 % zu spät kommt, ist unerheblich, senkt allerdings eindeutig das Risiko, hier in ein immer noch fallendes Messer zu greifen. Also: beobachten ja, investieren nein.
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