Daimler: Mit einem blauen Auge davongekommen

Die Stuttgarter haben ihre Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und trotz der Pandemie und eines operativen Milliardenverlustes nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet. Der Verlust vor Zinsen und Steuern lag bei 1,68 Mrd. Euro und damit nur etwas mehr als im Vorjahreszeitraum mit -1,56 Milliarden Euro.

Zur Erinnerung: Seinerzeit hatte Daimler die Rückstellungen für Dieselgate und den Takata-Airbags erhöhen müssen. Zudem hatte das Management im April rote Zahlen angekündigt und insofern war der Markt hier vorbereitet. Interessant ist, dass die Markterholung im Juni stärker ausgefallen war als erwartet, was bedeutet, dass die Kunden wieder Lust finden, ein Auto zu erwerben.

Daimler: Was sind die Kostenpakete?

Punkten kann Daimler vor allem beim Mittelzufluss aus dem Auto- und Nutzfahrzeugbau. Es wurde ein Plus von 685 Millionen Euro erwirtschaftet und die Nettoliquidität stieg somit auf 9,5 Mrd. Euro an. Auch fallen Sonderbelastungen für die Straffung der Produktion und das Kappen von Kapazitäten in Frankreich, USA und Mexiko von 687 Mio. Euro ins Gewicht.

Auch für rechtliche Verfahren mussten 53 Mio. Euro veranschlagt werden, ebenso wie 105 Mio. Euro Sonderkosten für das Carsharing-Joint-Venture mit BMW. Bereinigt um diese Faktoren lag der operative Verlust bei 708 Mio. Euro, wobei die Fahrzeugsparten mit Pkw und Vans sowie die ebenfalls unter Druck stehenden Lkw und Busse jeweils rote Zahlen einfuhren. Die Finanzdienstleistungen warfen etwas Gewinn ab. Zum Umsatz und dem Gewinn unter dem Strich machte Daimler zunächst keine Angaben. Die vollständigen Quartalszahlen sollen am 23. Juli veröffentlicht werden.

Noch nicht überall grünes Licht!

Klar sollte aber sein: Damit ist Daimler noch lange nicht über den Berg. Denn der Konzern steckt inmitten bzw. am Anfang einer sehr langen Umstrukturierung, wo Kostenreduktionen und Kapazitätsanpassungen nur den Anfang markieren. Was hier auf dem Spiel steht, ist nicht nur die Rückkehr zu einem operativen Gewinn, sondern auch die Antwort auf die Frage, wie Daimler in 10 Jahren dasteht.

Tesla wurde immer belächelt, den Fehler sollten die Stuttgarter nicht noch einmal machen. Übrigens wäre es in diesem Zusammenhang mal ganz interessant zu wissen, welchen Wert die damalige Beteiligung an Tesla heute wert wäre! Ist Daimler ein Kauf? Ja, aber nur solange die Erholung läuft. Anschließend möchten wir erfahren, ob Stuttgart die Zeichen der Zeit richtig erkannt hat und konsequent handelt.

Anzeige

Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 15. November liefert die Antwort:

Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 15. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Nvidia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...