DAX am Abend: Deutsche Bank hui, Zalando wieder pfui
Negatives Signal im DAX – die 16.000 als Unterstützungszone ist nun unterschritten und Technologiewerte stehen unter Druck.
Weiter schwacher DAX-Verlauf
Als Fortsetzung der negativen letzten Handelstage kam der DAX heute gar nicht erst in den grünen Bereich. Direkt in der Vorbörse wurde das Tief unterschritten, was wir am Montag auf dem gleichen Level wie am Freitag ausgebildet hatten. Ein Start unter 16.000 Punkten deutete sich an.
Beängstigend wirkten die Corona-Zahlen auf den Markt. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 399,8 und binnen eines Tages 45.326 Neuinfektionen zogen sich Anleger aus dem Markt zurück.
Zudem drehte die Stimmung in den USA am Montagabend. Zunächst gab es einen neuen Rekord im Nasdaq. Dieser wurde aber zum Börsenschluss in ein Minus gewandelt. Der Intraday-Wechsel vom Plus ins Minus wurde beispielsweise bei Nvidia vollzogen.
Direkt nach dem XETRA-Start blickte der Index auf die Kurslücke, die nach der US-Notenbanksitzung Fed am 03.11. hinterlassen wurde. Doch auch dort stoppte der Index nicht und setzte seinen Abwärtstrend fort. Erst am späten Vormittag fand sich unter 15.900 Punkten ein Boden.
Technisch war die 16.000 damit ein Auslöser für weitere Verluste und wenig später dann auch das Ziel für eine Gegenbewegung. Ab 15.866 Zählern war es soweit, der heutige Boden war erreicht. In der technischen Gegenbewegung konnte der Index bis zum Mittag zurück zum Eröffnungsniveau laufen und wenig später auch die 16.000 zurückerobern.
Mit dem Start der Nasdaq im positiven Bereich wurden diese Zwischengewinne weiter ausgebaut. Der DAX verkleinerte dabei sein Minus vom Morgen bis auf 16.053 Punkte. Doch dann setzte der Tagestrend wieder ein.
Unter 16.000 Punkten schloss der DAX damit das erste Mal seit fast drei Wochen. Die Volatilität stieg an diesem Tag auf das Niveau vom Freitag an. In Summe verlor der DAX mehr als ein Prozent.
Folgende Eckdaten sind aufgezeichnet worden:
Eröffnung | 15.987,20 |
Tageshoch | 16.053,16 |
Tagestief | 15.866,01 |
Vortageskurs | 16.115,69 |
Schlusskurs | 15.937,00 |
Die starken Bewegungen sind im Tagesverlauf an der Börse Frankfurt hier im Schaubild gut sichtbar:
Als Gewinner ging die Deutsche Bank heute hervor.
Nach der Ernennung von Fed-Präsident Jerome Powell für die zweite Amtszeit in der US-Notenbank profitierten einmal mehr die Bankwerte und Versicherungen. Höhere Zinsen, die er bereits kommunizierte, treiben deren Geschäftsfelder positiv an.
Dies hat auch eine negative Seite. Neben den Technologieaktien aus den USA gerieten auch in Deutschland die zinssensitiven Werte Delivery Hero und Zalando unter Druck. Bei Delivery Hero sind im Rahmen eines Optionsprogramms neue Aktien ausgegeben worden. Die 591.854 neuen Stammaktien oder 0,24 Prozent des Grundkapitals stehen für die Bezugsberechtigten eines Aktienoptionsprogramms auf der Agenda. Dabei soll der Platzierungspreis bei 122,50 Euro liegen. Knapp darunter schloss der Wert im heutigen Handel und honorierte diese Meldung nicht.
Der Energiekonzern E.ON gehörte ebenfalls zu den Tagesverlierern. Eine zweistellige Milliardeninvestition wurde angekündigt. Damit soll der Netzausbau in den kommenden 5 Jahren vorangetrieben werden. In Summe sollen 27 Milliarden an Investitionen bereitgestellt werden.
Negatives Signal im DAX-Chartbild
Mit dem heutigen Minus verstärkte sich das Momentum erneut. Nachdem wir gestern noch am Tief vom Freitag anhalten konnten, fiel heute die 16.000er-Marke. Per Schlusskurs ist diese Marke sogar auf Tagesbasis unterboten worden.
Die Aufwärtsbewegung aus dem Oktober ist damit klar beendet. Der November notiert aktuell im Minus. Technisch könnten nun die alte Range mit einem Kurs bei 15.800 und beim Eindringen sogar deutlich tiefere Notierungen locken.
Im Chartbild des Tageschart ist daher erneut Vorsicht geboten:
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