DAX-Ausblick für die Thanksgiving-Woche
Es kann nicht jede Woche starke Bewegungen geben. Wie eine ruhige Woche aussieht, erfuhren Anleger nun in dieser. Mit nur 240 Punkten Schwankungsbreite über die Woche verteilt war die Vola geringer, als an manch anderen Einzeltagen dieses Monats.
Der Wochenauftakt verlief positiv und startete mit einer kleinen Kurslücke, die jedoch noch am Vormittag sehr dynamisch geschlossen werden konnte. Danach gab es erneut eine Meldung zu einem potenziellen Covid19-Medikament, welches die Märkte beflügelte. Moderna zeigte auf, dass ihre Forschungen in der klinischen Teststudie 3 eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent erreicht haben. Ein dynamischer Kursanstieg war die Folge. Dieser verfehlte nur knapp das Hoch der Vorwoche, welches ebenfalls nach einer solchen Meldung (hier war es BioNTech) eine Rally auslöste.
Nachhaltig war diese Bewegung kaum, denn bereits zum Handelsende waren die Aufschläge wieder abgearbeitet. In den Folgetagen kam es immer wieder zu einer Schlagabtausch zwischen Etablierung über 13.200 und Anlauf zur 13.000er-Region. Größtenteils verharrte der Index jedoch in genau dieser Bandbreite und sorgte damit bei Anlegern für eine Art Herbstmüdigkeit.
Es mangelte im Hintergrund des technischen Handels an Impulsen. Die Quartalssaison nähert sich dem Ende, aus dem Wirtschaftskalender gab es keine Anhäufung von Terminen und auch beim Thema Präsidentschaftsübergabe in den USA gab es wenig Bewegung.
So stieg der DAX zwar im XETRA-Handel vom Freitag der KW46 zu Freitag dieser Woche um 61 Punkte, doch von der ersten Notiz am Montag aus betrachtet verlor er 33 Punkte. Geringe Kursunterschiede zeichneten sich somit ab, die kaum einer weiteren Kommentierung bedürfen.
Ändert sich die Situation in der neuen Handelswoche?
Durch den anstehenden Feiertag in den USA, an dem das traditionelle Erntedankfest gefeiert wird, könnte die Volatilität weiter gering bleiben. Dennoch ist ein Blick auf die möglichen Ausbruch-Levels notwendig, um für eine Beendigung dieser Marktphase und auch für das Range-Trading in dieser Marktphase entsprechend vorbereitet zu sein.
Im ersten Blick nutze ich das mittelfristige Chartbild und skizziere folgende Range basierend auf den Kursbewegungen der letzten drei Wochen:
Ein Ausbruch daraus dürfte Dynamik erzeugen und damit prozyklisch weiteres Momentum generieren. Rutscht der Index unter 13.030 respektive die runde 13.000er-Marke, liegen meiner Erfahrung nach genug Stopp-Orders im Markt, um hier eine schnelle Bewegung von 100 Punkten zu generieren. Ebenso auf der Oberseite, wo mit Bruch der 13.300 auch ein Squeeze in Richtung der Allzeithochs anstehen könnte.
Kurzfristiger nähere ich mich dem aktuellen Kurslevel dann mittels Trendlinien, an denen sich der Markt mehrfach orientierte:
Daraus lassen sich entsprechende Signale ableiten, die über Stunden und ggf. auch Tage Bestand haben. Hieraus im Detail beim Bruch der 13.170 die GAP-Kante bei 13.201 als erstes Ziel und mit Momentum das Wochenhoch.
Häufig sieht so ein Chartbild wie ein Dreieck aus, aus dem man dann wiederum die Trigger für weitere kurzfristige Trades ableiten kann.
Bricht beispielsweise im folgenden Chartbild zuerst die rote Abwärtstrendlinie, ergibt sich ein Potenzial von 40 Punkten bis zum Ausgangspunkt der Linie und damit der größeren Trendlinie auf dem gerade dargestellten Chartbild:
Selbiges Setup gilt auch für die Unterseite – ein Bruch würde Potenzial bis zum Ausgangspunkt der Linie generieren und dort ist wiederum übergeordnet die große Range-Kante zu finden.
So greifen letztlich die Zeitebenen ineinander. Im Livetrading-Room stelle ich dies ebenso praktisch dar, wie in meiner täglichen Marktvorbereitung.
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Die kommende Handelswoche hält wieder mehr Termine bereit. Wir starten mit dem Einkaufsmanager aus Deutschland und dem Markit PMI Gesamtindex 9.30 Uhr montags und ergänzen selbige Daten für die EU um 10.00 Uhr, 10.30 Uhr für Grossbritannien sowie 15.45 Uhr für die USA. Dazwischen sind der Chicago Fed Aktivitätsindex 14.30 Uhr und diverse Reden von Notenbänkern relevant.
Am Dienstag 8.00 Uhr wird das BIP aus Deutschland vermeldet. 10.00 Uhr folgt der ifo-Geschäftsklimaindex und 16.00 Uhr das Verbrauchervertrauen Conference Board aus den USA.
Für den Mittwoch sollte man sich 14.30 Uhr auf die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter und die Einnahmen & Privatausgaben der US-Bürger, neben dem Bruttoinlandsprodukt Preisindex bereithalten. Wegen des anstehenden US-Feiertages werden auf 14.30 Uhr die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und auf 16.00 Uhr das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan sowie 20.00 Uhr das FOMC-Protokoll vorgezogen.
Am Donnerstag steht mit Thanksgiving dann der US-Feiertag an. Das Gfk-Verbrauchervertrauen kommt Donnerstag 8.00 Uhr vor dem Handelsstart und 13.30 Uhr die EZB-Accounts als einzigste Highlights.
Für den Freitag steht nur das CPI aus Japan auf der Agenda und 11.00 Uhr der EU-Geschäftsklimaindex.
Alle Prognosen dieser Termine sind in folgender Tabelle verzeichnet:
Damit wünsche ich uns im weiteren Handel im Herbst viel Erfolg.
Dein Andreas Bernstein (Bernecker1977)
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