DAX-Erholung gescheitert: 14000 wieder unterschritten
Zum Handelsstart des Donnerstags konnte der DAX die Notierungen unter 14.000 Punkten erneut nutzen, um zwischenzeitliche Stärke aufzubauen. Der Index kam noch einmal in den 14.050er-Bereich voran, wo er in der Vorwoche bereits einen Schlusskurs und ein Zwischentief ausgebildet hatte. Doch dort war in der ersten Handelsstunde das Momentum bereits beendet.
Eine schnelle Bewegung um 200 Punkte zur Unterseite hin und damit unter die psychologisch wichtige 14.000er-Marke ließ die Sorgen vor einer weiteren Schwäche auf das Parkett zurückkehren. Immerhin war der Ölpreis auf ein neues Siebeneinhalb-Jahrestief angestiegen.
Neben dem Blick auf die Rohstoffe im Energiesektor vermeldeten nun auch Lebensmittel wie Mais oder Weizen historische Preisaufschläge. Zudem stiegen die Erzeugerpreise im Euro-Raum im Januar um den Rekordwert von 30,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Dies könnte die Inflation weiter anheizen oder sogar zu einer Stagflation führen. Dies wäre eine Inflation in Kombination mit einer stagnierenden Wirtschaftsleistung.
Bis zum Nachmittag konnte das DAX-Minus jedoch wieder aufgeholt und noch einmal die 14.050 angelaufen werden. Mit dem Start der Wall Street drehte der Markt abermals und sank damit noch schneller ab, als am Vormittag. Diesmal hielt die 13.850 nicht stand, sondern wir wurden direkt zu neuen Jahrestiefs „durchgereicht“. Genau dort schloss der Index auch seinen Xetra-Handel heute ab und hinterließ ein Minus von mehr als zwei Prozent.
Rund 360 Punkte Tagesschwankung ließen hierbei zumindest die Volatilität leicht absinken. Die Tagesparameter sind dennoch für Anleger wenig erfreulich, da zudem der Schlusskurs erneut in der Nähe des Tagestiefs verankert war:
Börsenplatz | Xetra |
Letzter Kurs | 13.698,40 |
Performance | -2,16 % |
Kurszeit | 17:54:14 |
Eröffnung | 13.990,25 |
Tageshoch | 14.057,15 |
Tagestief | 13.695,23 |
Vortageskurs | 14.000,11 |
Das neue Jahrestief ist dabei nur sehr knapp eingestellt worden und lag mit 13.695 Punkten genau 12 Punkte unter der bisherigen Marke. Die beiden Erholungen zur 14.050 sind in diesem Chartbild der letzten Tage sehr gut zu sehen:
Nachbörslich stabilisierte sich die Wall Street etwas, notiert aber weiterhin im negativen Bereich.
Welche Aktien standen im Fokus der Anleger?
Blick auf die DAX-Aktien
RWE leidet weiter unter den Plänen, die Energien aus Kohlekraftwerken nutzen zu wollen. Zudem stehen hier hohe Investitionen an, sollte die Energiewende schneller gefordert werden.
Ebenfalls schwach waren die Autowerte. Bei Volkswagen kommt es zu weiteren Einschnitten. Dabei soll die Fertigung an den Standorten Kaluga und Nischni Nowgorod eingestellt und mit sofortiger Wirkung der Fahrzeugexport nach Russland gestoppt werden. Betroffen sind dabei alle Marken des Konzerns.
Zu den umsatzstärksten Werten an der Börse Frankfurt gehörten wieder BASF, die Mercedes Benz Group und diesmal auch Linde. Dies sehen Sie in folgender Übersicht
Auf der Verliererseite waren auch eine Airbus zu finden, die gestern erst einmal von der Meldung zu einem Lieferstop von Teilen und Leistungen nach Russland profitierte. Doch letztlich bedeutet dies auch herbe Umsatzeinbußen.
Es gab nur zwei deutliche Gewinner im DAX-Ranking: Merck KGaA und Linde. Dies hatte einen Hintergrund. Gute Geschäfte der Laborsparte mit Impfstoffentwicklern und -herstellern haben dem Pharma- und Technologiekonzern Merck 2021 einen Umsatzanstieg um gut 12 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden Euro verschafft. Unter dem Strich verdiente Merck 3,1 Milliarden Euro und damit 54 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Als Partner von weltweit über 80 Impfstoffentwicklern und Lieferant von Lipiden für den Covid-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer ist das Unternehmen weiter gefragt. Anleger honorierten dies heute mit einem Kursplus entgegen dem Gesamtmarkt.
In der hier aufgezeigten Heatmap ist das mehrheitlich rote Feld der 40 DAX-Werte deutlich zu sehen:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem erneuten Minustag?
DAX markiert neue Jahrestiefs
Neue Jahrestiefs sind weiterhin ein kritischer Punkt, der einer Erholung des Marktes im Wege steht. Denn dazu braucht es eine Bodenbildung mit einer deutlicheren Erholung über mehrere Tage. Noch ist dis nicht in Sicht, wie das Bild der letzten drei Wochen aufzeigt:
An Unternehmensdaten blicken wir nach dem Handelsende an der Wall Street am Donnerstag mit Spannung auf die Werte Costco, GAP und Broadcom:
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns als Leser und ggf. als Trader oder Anleger auf www.followmymoney.de erhalten bleiben.
Ihr Follow MyMoney-Team.
Disclaimer:
Diese Inhalte dienen ausschließlich Informationszwecken. Es handelt sich nicht um Empfehlungen oder Aufforderung zum Kauf von Finanzprodukten. Diese Inhalte stellen ausschließlich die Meinung des Autors dar. Sie ersetzen keine auf die persönliche und finanzielle Situation zugeschnittene Beratung. Investoren sind angehalten, vor einem Investment selbstständig zu recherchieren und sich fachkundigen Rat einzuholen.
Aus vergangenen Wertentwicklungen können keine verlässlichen Aussagen über zukünftige Wertentwicklung gemacht werden. Alle Daten und Informationen, die verwendet wurden, hat der Autor aus eigener, subjektiver Betrachtung als angemessen erachtet. Sie wurden jedoch keiner neutralen Prüfung unterzogen und es wird keine Haftung und keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernommen. Die Anlage in Finanzinstrumente ist risikobelastet und kann zum Teil- oder Totalverlustes des eingesetzten Kapitals führen.
Anzeige
Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:
Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nvidia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...