DAX etabliert den 14.000er-Bereich, Energiewerte unter Druck, Airbus gefragt
Das bisherige Jahrestief von 13.809 Punkten stand im DAX gestern als Ziel direkt am Morgen auf der Agenda. Denn nach dem Schlusskurs auf Tagestief am Dienstag war der Abwärtsdruck weiter präsent und zeigte dies bereits in der Vorbörse an.
Innerhalb der ersten Handelsminuten wurde ein neues Jahrestief markiert, welches nun bei 13.707 Punkten rund 100 Punkte tiefer als noch Ende Februar eingestellt wurde. Von diesem Level aus startete jedoch dann sehr schnell eine Gegenbewegung. Einige Aktien waren mit neuen Jahrestiefs für Anleger durchaus wieder attraktiv. Zu nennen ist eine Continental aber auch eine Deutsche Bank und die Automobilwerte, die in der ersten Wochenhälfte herbe Verluste hinnehmen mussten.
Trotz der gestiegenen EU-Verbraucherpreise zeigte sich der Markt danach sehr robust. Die EU-Inflation stieg damit im Februar um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und notiert somit weiter deutlich über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent.
Zum Mittag erreichte der Index in dieser Erholungsphase dann erneut das 14.000er-Level und testete es mehrfach. Mit neuen Aussagen des Fed-Präsidenten Jerome Powell konnte der Markt in der zweiten Tageshälfte diesen Trend ausbauen. Von ihm wird eine Zinswende erwartet, doch die Höhe der Maßnahmen ist für Börsianer entscheidend. Er sagt in seiner aktuellen Anhörung im Finanzdienstleistungsausschuß des US-Repräsentantenhauses: „Ich neige dazu, eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte vorzuschlagen und zu unterstützen“.
Dies fanden Börsianer genau passend zur geopolitischen Lage und sorgten dafür, dass die Wall Street direkt anstieg. Der DAX nahm einen Teil des Aufschwungs mit und markierte bei 14.105 Punkten sein Tageshoch. Dies bedeutete eine Bandbreite von etwa 400 Punkten für den Mittwoch.
Mit einer Art Punktlandung schloss der Index dann genau auf der psychologisch wichtigen Marke von 14.000 Punkten und hinterließ folgende Tagesparameter:
Börsenplatz | Xetra |
Letzter Kurs | 14.000,11 |
Performance | +0,69 % |
Kurszeit | 02.03.22 |
Eröffnung | 13.836,93 |
Tageshoch | 14.105,19 |
Tagestief | 13.707,86 |
Vortageskurs | 13.904,85 |
Das neue Jahrestief mit anschliessender Erholung sehen Sie in diesem Tagesverlauf deutlich:
Nachbörslich konnte die Wall Street das Plus von knapp 2 Prozent halten, aber nicht weiter ausbauen. Die festen Ölpreise bremsten am Ende die Fortsetzung der Rallye, welche durch Jerome Powell ausgelöst wurde.
Welche Aktien standen im Fokus der Anleger?
Blick auf die DAX-Aktien
Sanktionen waren auch heute wieder ein Thema am Aktienmarkt. Diesmal in positiver Hinsicht, als Boeing und Airbus gemeinsam ihre Lieferungen an russische Fluggesellschaften einstellten. Beide Unternehmen geben damit keine Ersatzteile oder technische Unterstützung mehr weiter. Auch das Gemeinschaftsunternehmen ECAR, welches Airbus mit dem russischen Finanzinvestor Systema und der Industrieholding Kaslol betreibt, wird aufgegeben. Diesen Schritt fanden Anleger toll und verschafften der Aktie und dem weiteren Zulieferer MTU Aero Engines den ersten Platz im DAX-Ranking.
Zu den umsatzstärksten Werten an der Börse Frankfurt gehörten wieder Allianz, BASF und die Mercedes Benz Group. Dies sehen Sie in folgender Übersicht
Auf der Verliererseite notierten die Energiedienstleister. RWE und E.ON verloren deutlich. Zwar sind auch wieder Kohlekraftwerke im Gespräch, um eine drohende Energiekrise zu vermeiden, doch kommt dies bei Anlegern aus Sicht des Umweltgedanken nicht gut an.
Ebenfalls stark und damit weiter im Aufwind befindet sich die Bayer-Aktie. Nach den letzten Quartalszahlen und dem überraschenden Milliardengewinn setzt sich das Unternehmen nun kurstechnisch deutlicher von der 50 Euro-Marke ab.
In der hier aufgezeigten Heatmap ist das Feld der 40 DAX-Werte heute gut durchmischt:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem Plustag?
DAX etabliert neue Jahrestiefs
Neue Jahrestiefs sind erst einmal kein Grund für eine Entspannung, der Rücklauf über die runde Marke von 14.000 Punkten jedoch schon. Damit gibt es nun eine berechtigte Hoffnung, technisch den jüngsten Abwärtstrend zu brechen.
Dafür müsste der Index zügig die 14.200 erreichen und etablieren. Danach ist ein Run bis zur 14.600 denkbar – dem Verlaufshoch der vergangenen Woche.
Genau dies sehen Sie hier im Gesamtbild der Indexentwicklung über die letzten drei Wochen skizziert:
An Unternehmensdaten blicken wir vor dem Start des Handels an der Wall Street am Donnerstag mit Spannung auf die Werte Best Buy, Kroger und BiliBili:
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