DAX-Fazit zum Start in den April: Deutsche Bank gesucht, Volatilität entweicht
Die Konsolidierung am Deutschen Aktienmarkt setzte sich nun auch zum Monatswechsel fort. Nachdem der März nahezu unverändert geschlossen hatte und das Minus zum Monatsende vor allem noch einmal an der Wall Street verstärkt wurde, befreite sich der Index von dieser Bewegung sehr zögerlich.
In der Vorbörse wurde jedoch die 14.400er-Region wieder überschritten und damit ein nahezu unveränderter Handelsstart ermöglicht. Diese Stabilisierung nutzten Marktteilnehmer, um neuen Mut zu fassen und dem Index in den ersten Stunden des Handelstages neuen Schwung zu geben. Die 14.500 wurde erreicht, aber auch gleich wieder aufgegeben.
Inflationsdaten aus der Eurozone am Morgen verhärteten die Angst vor weiteren Teuerungen. Im Euro-Währungsgebiet stieg diese im März auf ein neues Rekordhoch. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 7,5 Prozent mehr als vor einem Jahr und die EZB erwartet eine noch stärkere Teuerung in den kommenden Monaten. Dies kam am Markt natürlich nicht an und bremste eine weitere Aufwärtsentwicklung.
Im weiteren Verlauf pendelte der Index mehrfach zwischen dem Eröffnungsniveau und der 14.500 ohne klare Tendenz. Diese hätte mit den US-Arbeitsmarktdaten eintreten werden können. Sie enttäuschten jedoch in erster Hinsicht mit Blick auf die Volatilität und die Wirkung am Markt.
Konkret läuft der US-Jobmotor trotz der nun vollzogenen Zinswende und dem Ukraine-Krieg recht rund. Im März entstanden 431.000 neue Jobs nach der Erwartung von 490.000 aber der zuletzt gemeldete Stellenaufbau im Februar wurde auf 750.000 (nach ursprünglich 678.000) und damit deutlich nach oben korrigiert. Als Arbeitslosenquote kann die USA nun mit 3,6 Prozent (von 3,8 im Februar) annähernd die Region der Vollbeschäftigung erreichen. Es lag vor der Corona-Pandemie bei 3,5 Prozent.
Leicht gemischte aber insgesamt positive Zahlen, welche an der Wall Street jedoch keine Kurssprünge auslösten. Ein ruhiger Wochenausklang und damit auch ein ruhiger Monatsstart stellte sich somit auch im DAX ein.
Nur 103 Punkte Bewegung lagen zwischen dem Tagestief und dem Tageshoch. Eine Bandbreite, die wir im ganzen März nicht gesehen hatten.
Die folgenden Tagesparameter umrahmen den ruhigen Handelstag:
Börsenplatz | Xetra |
Letzter Kurs | 14.446,48 |
Performance | +0,22 % |
Kurszeit | 01.04.22 |
Eröffnung | 14.447,78 |
Tageshoch | 14.506,02 |
Tagestief | 14.403,09 |
Vortageskurs | 14.414,75 |
Er ist auch als Chartbild abgebildet und löst damit eine volatilere Phase im Wochenverlauf abrupt ab:
Wie entwickelten sich die Einzelwerte im Index?
Gut gemischte DAX-Aktienliste
Nachdem am Donnerstag die Delivery Hero und auch HelloFresh zu den Verlierern zählten, standen die beiden Werte zum Monatsstart ganz oben auf der Käuferliste. Dieser Wechsel wurde nun schön häufiger hier dokumentiert.
Eine HeidelbergCement zählte ebenfalls zu den Top drei Gewinnern. Hier schwingt der Konjunkturoptimismus mit, der mit einem starken Arbeitsmarkt in den USA verbunden ist. Immerhin macht HeidelbergCement einen großen Anteil seiner Umsätze in Amerika.
Neben MTU Aero Engines und BASF zählte heute die Deutsche Bank zu den umsatzstärksten Werten an der Börse Frankfurt. Hier wurde auf baldige Zinswende der EZB spekuliert. Dies sehen Sie in folgender Übersicht:
Neben der Hoffnung auf weitere Geschäfte bei anziehenden Zinsen bekam die Deutsche Bank noch Rückenwind durch einen Analystenkommentar. JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein hob sein Kursziel für die Deutsche Bank auf 15 Euro an. Dies impliziert ein Potenzial von 27 Prozent und stellt die Aktie als „Top Pick“ auf der Bankenliste direkt hinter Goldman Sachs.
Das Jubiläum bei SAP, welche die 50-Jahresfeier einleiteten, wurde an der Börse nicht weiter beachtet. Der Kurs des Softwaregiganten verharrte an der runden Marke von 100 Euro.
Damit war das Bild der DAX-Werte heute gut durchmischt und brachte keine klare Tendenz zwischen Gewinnern und Verlierern hervor, wie die Heatmap entsprechend aufzeigt:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild zum Monatsstart?
DAX weiter in der März-Range
Bereits gestern skizzierten wir die Schwelle, über die der Index wieder in die Bandbreite seit dem 16.03.2022 zurückfallen würde. Diesen Bereich bezeichnen Charttechniker als Range und haben damit die entsprechenden Ober- und Unterseiten im Blick.
Zwischen 14.100 und 14.600 Punkten ist damit kein mittelfristiges Chartsignal abzulesen. Vielmehr schraubt sich die Schwankungsbreite und damit die Volatilität zurück, wie man an diesem Chartbild der letzten Wochen deutlich sehen kann:
Blickt man auf das Gesamtquartal, hat sich vor allem durch den Ukraine-Krieg ein Verlust von 9,2 Prozent eingestellt. Das war der stärkste Rückgang seit dem Beginn der Corona-Krise im ersten Quartal 2020. Zum Vergleich: Der Dow Jones verlor nur rund 3,5 Prozent im Vergleichszeitraum.
Auf Wochensicht liegt der DAX damit zwar im Gewinn, doch beim Vergleich mit anderen internationalen Indizes eher im Mittelfeld. Immerhin überholte er das Technologiebarometer Nasdaq, welches die letzten Tage eher schwächelte:
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