DAX mit neuem Monatstief zum roten Monatsabschluss Juni

DAX mit neuem Monatstief zum Monatsausklang: Reversal an der Wall Street verhindert Schlimmeres und damit womöglich den Test des Jahrestiefs.

DAX unterschreitet erneut die 13.000 Marke

Das Abbremsen an der 13.000er Marke zum Mittwoch war nur ein Zwischenstation. Bereits in der heutigen Vorbörse sahen wir tiefere Kurse und einen direkten Test der Vorwochentiefs um 12.909 Punkte. Mit den negativen Daten zum Einzelhandelsumsatz, der nun doch wieder deutlich gefallen war, kam der DAX direkt zum Handelsstart noch stärker unter Druck und unterschritt direkt die 12.800.

Die Importpreise aus Deutschland stiegen im Mai um 30,6 Prozent zum Vorjahresvergleich und der Preis der Energieeinfuhren insgesamt sogar um knapp 144 Prozent.

Der Druck nah weiter zu und zeigte erst unter 12.700 Punkten eine kurze Stabilisierung. Sie hielt jedoch nur bis zum Wall Street Start an. Als dort die Kurse ebenfalls weiter nach Süden tendierten, konnte der DAX seine Tagestiefs ebenfalls nicht halten und fiel zwischenzeitlich sogar auf ein neues Drei-Monats-Tief bei 12.618 Punkten.

In den USA startete wenig später ein Reversal, welches die Verluste zum Großteil wieder aufholen ließ. Davon bekam der DAX noch einen leichten Schwung mit und schaffte es daher, sein Minus auf 1,7 Prozent einzudämmen. Vergleichbar mit dem Vortag aber auf dem 12.800er-Kurslevel per Schlussnotierung. So tief stand er zuletzt im ersten Märzdrittel.

Der Druck und die zweite Kurslücke in Folge ist im Chartbild deutlich zu sehen:

Mit diesem Schlusskurs haben sich die Hoffnungen auf eine Bodenbildung an der 13.000er zunächst wieder aufgelöst. Der Index sucht weiter nach Unterstützung und könnte diese erst beim Märztief erlangen, wenn man das große Chartbild mit in die Analyse einbezieht.

Die weiter fallenden Hochpunkte seit Mitte Juni sind im Stundenchart sehr deutlich zu erkennen:

Wie sah das Bild bei den einzelnen Aktien im Index aus?

Erneut ein negatives Bild bei den DAX-Aktien

Nur wenige Gewinner waren beim Blick auf die Aktienliste zu verzeichnen. Sartorius rangierte vor Siemens Healthineers und der Hannover Rück.

Auf der Negativseite standen erneut die Autowerte. Hier brach Volkswagen technisch durch das Märztief und die Energiekonzerne RWE sowie E.ON mussten ebenfalls unter dem allgemeinen Druck, der in Richtung Russland ausgeübt wird, kurstechnisch leiden. Denn es gab aus der Branche eine erste „SOS-Meldung“. Der Versorger Uniper, welcher sich mehrheitlich in finnischer Hand befindet und im MDAX notiert, ruft wegen der Gaskrise den Staat um Hilfe.

Die umsatzstärksten Werte waren heute wieder neben Volkswagen die SAP und Siemens, wie die Zusammenfassung der Börse Frankfurt aufzeigt:

Das Schwergewicht SAP stand ebenfalls deutlich unter Druck und verlor zwischenzeitlich 6 Prozent.

Für BMW gab es jedoch eine stabilisierende Meldung. Der Autobauer aus München will bis Ende nächsten Jahres eigene Aktien im Wert von bis zu zwei Milliarden Euro zurückkaufen. Realisiert wird dies ab Morgen durch den Kauf von Stammaktien im Volumen von bis zu 1,85 Milliarden Euro und von Vorzugsaktien im Volumen von bis zu 150 Millionen Euro.

In der Heatmap der Aktienwerte gab es ein deutliches Verhältnis zwischen Gewinnern und Verlierern zugunsten der Verlierer. Es standen letztlich nur 8 Gewinner heute 32 Verlierern in der Verteilung am Abend gegenüber:

Morgen blicken wir am Morgen auf den Einkaufsmanager des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland und der Eurozone. Zudem stehen die Verbraucherpreise aus der EU an.

Am Nachmittag wird dann der ISM Beschäftigungsindex für das verarbeitende Gewerbe spannend. Den Abschluss bilden dann die Fahrzeugverkäufe in den USA und die CFTC Daten vor dem Handelsschluss an der Wall Street.

Zu den genannten Terminen sehen Sie folgenden Ausblick der Prognosen:

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