DAX-Morgenanalyse am 02.03.2022 mit einem Test der Jahrestiefs im Future, Autowerte schwach
Bei der gestrigen Eröffnung des DAX gingen die Marktteilnehmer noch von einer Fortsetzung der Erholungstendenzen aus, die wir an den vergangenen beiden Handelstagen gesehen hatten. Ein kleines Gap kam hinzu, welches direkt unter diesem Gap-Bereich Einzug hielt, über den wir gestern Morgen gesprochen hatten (Rückblick):
Doch der nahezu unveränderten Eröffnung folgte wieder eine Ernüchterung. Als der Index unter 14.400 Punkte fiele und bis zum Mittag sogar die Tiefs des Vortages testete, war das Momentum auf der Oberseite verloren.
Eine kurze Konsolidierung an den Tiefs vom vergangenen Freitag und der Rücklauf zur 14.200 manifestierte zunächst noch einen möglichen Bereich als Support. Mit der Eröffnung der Wall Street gab es dann jedoch auch hier keine Unterstützung mehr.
Erste volkswirtschaftliche Indikatoren aus Europa drehten nach unten. So fiel die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im Februar um 0,5 Punkte auf 58,2 Zähler und die Inflationsrate in Deutschland stieg im Februar auf 5,1 Prozent. Dies heizte wiederum den Gold- und Ölpreis an. Im Rohstoff Brent Oil wurden mit 106 Dollar für ein Fass die höchsten Notierungen seit dem Jahr 2014 verzeichnet. Zwar geben nun die Industrieländer einige Reserven frei, doch diese dürften nicht lange reichen.
Mit einer deutlich negativen Tendenz an der Wall Street brach dann erneut die 14.000 im DAX und ein Schlusskurs direkt am Tagestief bei 13.904 Punkten läutete das Handelsende ein. So tief schloss der DAX seit dem Peak am 04. Mai 2021 nicht mehr.
Die Tagesschwankung umfasste genau 545 Punkte und stieg noch einmal deutlich an. Folgende Eckdaten sind aufgezeichnet worden:
Börsenplatz | Xetra |
Letzter Kurs | 13.904,85 |
Performance | -3,85 % |
Kurszeit | 17:48:59 |
Eröffnung | 14.404,22 |
Tageshoch | 14.448,61 |
Tagestief | 13.904,85 |
Vortageskurs | 14.461,02 |
Viel Abgabedruck gab es aus dem Aktienbereich der Autobranche. Für die laufende Woche hat Volkswagen bereits Produktionsunterbrechungen in seinen Fabriken in Zwickau und Dresden angekündigt. Das Hauptwerk in Wolfsburg und dann auch der Standort Hannover sind ab Mitte des Monats betroffen. Mehrere tausend Mitarbeiter sollen dann wieder in Kurzarbeit geschickt werden. Dies wirkte sich direkt auf den Autozulieferer Continental aus, der am DAX-Ende des Rankings stand und sogar um zehn Prozent nachgab.
Wie skizziert sich das größere Bild?
Das mittelfristige Bild ist weiter unter dem intakten Abwärtstrend verankert:
Dabei ist die Tendenz in Richtung der Jahrestiefs vom 24. Februar bei 13.809 Punkten deutlich zu sehen.
In der Nachbörse kam es gestern Abend zu weiteren Abgaben. Auch hier notieren alle Kurse im Stundenchart unter einem Abwärtstrend. Das Tief wurde dabei bereits angelaufen, ist also für die Future-Händler bereits als Ziel „abgearbeitet“:
Darunter befinden wir uns im Kursbereich vor rund einem Jahr und haben aus Trading-Sicht zwar entsprechende Marken vor Augen, doch diese dürften keine Positionen über diese lange Zeit mehr von anderen Marktakteuren vorhalten.
Überträgt man die eingangs genannten Werte vom Vortag mit dem Wissen über die Relevanz der 14.050 und 14.200 in das CHartbild, erhält man die ersten Ziele auf der Oberseite, sollte eine Erholung Einzug halten:
Darüber möchte ich dann gleich mit Dir LIVE auf dem Twitch-Kanal FIT4FINANZEN sprechen.
Der Livetradingroom zu Rohstoffen, Währungen und weiteren Aktienwerten findet dabei wieder ab 10.00 Uhr von Marcus Klebe zusammen statt:
Dabei blicken wir auch auf die jüngsten Quartalszahlen der Unternehmen, die gestern nachbörslich gemeldet wurde. Eine Salesforce, eine AMC Entertainment und Plug Power waren sehr spannend:
Aus dem Wirtschaftskalender sind heute wieder Termine aus Europa und den USA verankert, die ich täglich entsprechend aufbereite.
Um 9.55 Uhr ist die Arbeitslosenquote aus Deutschland spannend und 11.00 Uhr dann der EU-Verbraucherpreisindex.
Zum Mittag wird es erneut Wortmeldungen aus der EZB geben. Zwei Reden stehen an und eine dritte dann um 17.00 Uhr.
Dazwischen ist der wichtigste Termin die ADP Beschäftigungsänderung in den USA. Um 14.15 Uhr blickt der private Jobvermittler auf seien Statistik aus dem Februar und gilt als Vorbote der offiziellen Statistik, die am Freitag dann veröffentlicht wird.
Auch Jerome Powell als Fed-Präsident hat eine weitere Anhörung heute vor sich.
Alle genannten Termine sind anschließend verzeichnet und mit den jeweiligen Prognosen aufgelistet:
Weitere Quartalszahlen aus den USA können den Markt ebenso beeinflussen. Auch dazu habe ich eine kleine Übersicht vorbereitet, in der die Quartalszahlen aus der Vorbörse verzeichnet sind. Spannend sind dabei Paysafe und Dollar Tree:
Damit wünsche ich uns zum Start in den neuen Handelstag schon jetzt viel Erfolg. Das Video dazu werde ich vor dem Marktstart XETRA auf meinem YouTube-Kanal veröffentlichen.
Gern sende ich Dir diese ausführliche Markterwartungen täglich als E-Mail zu.
Dein Andreas Bernstein
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