DAX-Morgenanalyse am 09.11.2020
Auch wenn die Auszählungen der Stimmung bei der US-Präsidentschaftswahl bis Freitagabend noch nicht vollständig erfolgt waren, gab es doch im Vorfeld schon eine Art Wahlparty am Aktienmarkt. Diese wird nun mit der Verkündung am Wochenende noch einmal fortgesetzt.
Voraussetzungen für die neue Handelswoche
An Volatilität mangelt es dem Aktienmarkt momentan nicht. Mit 8 Prozent Aufschlag zeigte die Vorwoche nach der schnellen Korrektur Ende Oktober insgesamt wieder eine sehr bullishe Tendenz auf:
Dem tat auch das kleine Minus am Freitag von 88 Punkten wenig Abbruch, welches folgende Eckdaten zu verzeichnen brachte:
Eröffnung | 12.531,74PKT |
Tageshoch | 12.595,87PKT |
Tagestief | 12.370,08PKT |
Vortageskurs | 12.568,09PKT |
Nach 4 sehr positiven Handelstagen war dies bisher nur eine normale technische Korrektur. Insgesamt wurde damit der Verlust aus Ende Oktober zum Großteil aufgeholt und erneut die alte Handelsspanne aus September und Oktober beschritten:
Es war an der Wall Street der größte Aufschwung nach einem Wahltag seit den 1930er-Jahren und ließ damit auch den DAX nicht unberührt. Zweifel am Ergebnis bremsten scheinbar am Freitag den Markt noch etwas ein, doch dies könnte sich heute mit der Bestätigung von Joe Biden als 46. US-Präsidenten durch die amerikanischen Medien heute wieder erübrigt haben.
An welchen Marken kann man die nächsten Bewegungen festmachen?
DAX-Ideen zum Wochenstart
Mittelfristig sind wir im DAX mit knapp 12.600 Punkten an ein größeres GAP gelaufen und haben die optische Schwelle dazu an zwei Handelstagen berührt. Dies ist der aktuelle Widerstand im Markt:
Eine Überschreitung ist das technisch nächste Kaufsignal. Es führt dann zum Hoch des 23. Oktobers bei 12.718 Punkten und hat in dessen Nähe auch die Schlusskurse vom 15. Oktober bei rund 12.700 bis zum 20. Oktober bei 12.736 im nahen Blick.
Bereits in der Vorbörse kann diese Region angetestet werden, wie im Endloskontrakt zu sehen:
Die entsprechend benannten Schlusskurse knapp über 12.700 Punkten könnten hier einen aktuellen Widerstand bilden, wie bei der größeren Darstellung des Endloskontraktes zu sehen ist:
Die Kernfrage bleibt, wie viel „Wahlparty“ hier noch möglich sein wird, oder ob wir durch den starken Anstieg der Vorwoche und die Aufschläge in der Vorbörse hier bereits alles eingepreist haben. Immerhin wird der neue Präsident erst im Januar vereidigt und kann aktuell wenig zum Wirtschaftsgeschehen beitragen.
Heute schloss der Nikkei auf dem höchsten Stand seit dem Jahr 1991.
Ein „Sell on news“ ist daher im Wochenverlauf durchaus möglich. Zum Handelsstart ist dies nicht erkennbar. Der XETRA-DAX dürfte nach dieser aktuellen Darstellung mit mindestens 200 Punkten GAP auf der Oberseite eröffnen. Als Short-Signal würde ich daher erst einen Rücklauf unter die 12.600 bewerten und eingehen:
Bis dahin gilt erneut „The friend is your trend“ und damit die Honorierung des aktuellen Momentum.
Blick auf die Wirtschaftsdaten am 09.11.2020
Nach den Daten aus Japan gilt unser Blick 8.00 Ihr der Handels- und Leistungsbilanz aus Deutschland. Hierbei rücken insbesondere die Exportdaten in den Fokus.
Das Sentix Investorenvertrauen auf EU-Ebene steht dann 10.30 Uhr auf der Agenda und im weiteren Verlauf lediglich Wortmeldungen aus der Umfeld der englischen Notenbank. Aus den USA sind keine ökonomischen Daten zu erwarten.
Folgende Details zu den Terminen sind im Vorfeld bekannt:
Damit wünsche ich uns im heutigen Handel viel Erfolg.
Dein Andreas Bernstein (Bernecker1977)
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