DAX-Morgenanalyse am 12.06.2020
Der Tag nach der US-Notenbanksitzung FED hatte es in sich. Wir erlebten einen heftigen Rücklauf im DAX, der die kompletten Junigewinne ausradierte. Was war der Auslöser und wo stehen wir im großen Chartbild?
Abverkauf der Junigewinne
Bereits der Tagesstart verlief negativ und zeigte ein XETRA-GAP von rund 300 Punkten auf. Dieses Niveau war jedoch noch nicht das Tief des Handelstages. Ziemlich schnell testeten wir die Handelszone vom 3. Juni und damit die 12.150, welche kurzfristig mehrfach einen Zwischenhalt bot. Eine Gegenbewegung vollzog der DAX dann nur bis zur Unterseite der XETRA-Unterstützungszone, welche ich am Vortag aufzeigte und welche hier direkt zum Handelsstart schon übersprungen wurde:
Dieser Bereich hielt somit NICHT.
Mit der Eröffnung der Wall Street gab es erneut kein Halten mehr. Die Tagestiefs wurden ausgeweitet und zum XETRA-Ende fiel sogar die runde Marke von 12.000 Punkten.
Ein Mix aus Unternehmensmeldungen, Gewinnmitnahmen und der Sorge über das Eintreten der FED-Prognosen in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung Amerikas verunsicherten die Anleger. So meldete die Lufthansa einen dramatischen Einschnitt bei der Belegschaft und war mit 10 Prozent Verlust erneut der Tagesverlierer im DAX – beim Dow Jones verlor Boeing 16 Prozent und hatte hier einen maßgeblichen Anteil am Verlust des US-Aktienmarktes.
In Summe gab der DAX 560 Punkte ab und zeigte folgenden starken Tagestrend mit einem nun weit geöffneten GAP:
Die Rahmendaten des Handelstages lesen sich wie folgt:
Eröffnung | 12.223,42PKT |
Tageshoch | 12.301,95PKT |
Tagestief | 11.970,29PKT |
Vortageskurs | 12.530,16PKT |
Auf der Unterseite wurde damit das im Webinar angesprochene GAP dann sehr genau geschlossen – eine Orientierung für Trader somit, die ganz gut aufging:
Mit diesen Voraussetzungen starten wir in den Freitag.
Tradingideen am Freitag
Die Geschwindigkeit des Abverkaufs ist durchaus mit der Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung aus der Vorwoche vergleichbar. Vom Kursniveau her haben wir somit 1.000 Punkte nach oben bis knapp 13.000 und wieder zurück erlebt. Das große Chartbild gestaltet sich entsprechend dynamisch und stellt nun Investoren vor eine Entscheidung:
Immerhin ist der starke Trend, den wir seit dem Ausbruch im Mai gesehen hatten erst einmal optisch gebrochen:
Hier könnte nun ein weiterer Abverkauf bis rund 11.500 Punkte anstehen – dem Bereich des ehemaligen GAPs aus Anfang März.
Kurzfristig hat der Markt im Endloskontrakt des Abends nach XETRA-Schluss noch weiter nachgegeben, sich jedoch im Nachthandel etwas stabilisiert. Es bleibt daher kein weiteres Down-GAP auf XETRA-Basis 9 Uhr zu erwarten, da wir hier direkt unter der 11.970 notieren:
Überspringen wir diesen Bereich, könnte mit der 12.000er-Zone eine Erholung auf die Kursverluste von gestern eintreten. Charttechnisch ist dies bis zum gestrigen Webinarbereich und den Vormittagstief bei 12.150 spannend:
Die Dynamik ist hier sehr hoch, so dass ein Test des blauen Nacht-Bereichs ebenso möglich ist, wie die schnelle Erholung zum skizzierten Rücklauf-Level. Eine Entscheidung bringt die XETRA-Eröffnung, welche ich ebenso wie Sie mit Spannung erwarte.
Wirtschaftstermine zum Wochenausklang
Der Freitag startet nach bereits erfolgten Daten aus Japan von der ökonomischen Seite mit der EU-Industrieproduktion um 11.00 Uhr.
Danach geht der Blick am Nachmittag in die USA, wo 14.30 Uhr die Exportpreise und Importpreise veröffentlicht werden.
16.00 Uhr wird das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan zusammen mit Reuters spannend und für das Rohstofftrading erneut 21.30 Uhr der Blick auf die CFTC-Daten.
Alle Prognosen sehen Sie in folgender Tabelle:
Kommen Sie gut durch den letzten Handelstag der Woche und starten Sie ggf. eher ins Wochenende, wenn die Börsen zu heftige Bewegungen aufzeigt.
Viel Erfolg wünscht Ihnen Andreas Bernstein (Bernecker1977)
Schauen Sie gerne für weitere Meinungen in den Trading-Chat
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Risikohinweis: Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
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