DAX-Morgenanalyse am 19.01.2022 mit Test der Vortagestiefs in der Vorbörse

Die DAX-Bewegung am Montag, als wir einen US-Feiertag verzeichneten, war ganz klar die falsche Richtung. Hier hatten sich die Märkte ohne die Wall Street von einer Seite präsentiert, die letztlich von Amerika nicht unterstützt wurde. Und da die Wall Street am Ende der Taktgeber im internationalen Finanzbereich ist, wendete sich das Bild komplett.

Damit geht häufig eine starke Bewegung einher, denn Marktteilnehmer auf der Käuferseite vom Montag haben ihre Positionen entsprechend abgesichert oder werden wieder ausgestopft, sodass der Druck auf der entsprechend anderen Seite dann umso stärker ist.

Genau das sahen wir gestern. bereits in der Vorbörse wurde die 15.900 unterschritten und damit auch der Gewinnbereich, den sich der DAX am Montag mühsam erarbeitet hatte. Die XETRA-Eröffnung fand dann recht genau an den Tiefs vom Freitag statt und damit an der Gap-Kante, auf die wir gestern Morgen hier übergeordnet im Chartbild blickten (Rückblick):

Gestern schrieb ich dazu im Ausblick:

Skeptische Trader sollten unter 15.880 und dann 15.830 sehr aufmerksam sein

Das kleine Gap zu Freitag und in der Folge dann auch das größere Gap zu vergangener Woche Montag wurden direkt in der ersten Handelsstunde geschlossen. Damit stand der Index wieder unter 15.800 Punkten und blickte in die ganz große Range hinein, die uns seit April begleitet.

Weitere Abgaben waren die Folge. Erst bei 15.669 Punkten kam es zu einer Umkehr und Gegenbewegung. Sie reichte jedoch nicht mehr bis zum Eröffnungsniveau heran.

Ein wenig half dabei der ZEW-Index. Als Barometer für die Einschätzung der nächsten sechs Monate konnte im Januar ein deutlicher Anstieg um 21,8 auf 51,7 Punkte vermeldet werden. Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat damit auch in Europa das Thema Zinsanhebung angefacht, unter dem dann am Nachmittag wieder die US-Börsen litten.

Die US-Märkte gaben dann direkt nach den Quartalszahlen von Goldman Sachs weiter ab. Dort sank der Nettogewinn im vierten Quartal 2021 binnen Jahresfrist um 13 Prozent auf 3,81 Milliarden Dollar. Ein weiterer Bankentitel, der somit die Erwartungen verfehlte, nach der Citigroup und JP Morgan am Freitag.

Für den DAX bedeutete dies einen weiteren Schlusskurs unter 15.800 Punkte und das Zurückbleiben einer neuen Kurslücke:

Entsprechend stieg auch die Vola wieder an, jedoch nicht auf ein beängstigendes Niveau.

Diese Tagesparameter wurden im XETRA-Handel aufgezeichnet:

Eröffnung15.839,15
Tageshoch15.843,58
Tagestief15.669,35
Vortageskurs15.933,72
Schlusskurs15.772,56

Was heisst dies mittelfristig?

Blick auf die größere Zeitebene

Über die bis gestern andauernde Range müssen wir nicht mehr sprechen, da der Ausbruch erfolgt ist (Rückblick):

Bisher wurden die Dips in den letzten Woche immer wieder zum Kauf genutzt, so auch vor einer Woche am Dienstag, als die 15.800 sehr schnell zurückerobert werden konnte. Denn unter dieser Marke steigt das Szenario eines Abverkaufs bis 15.500 und ggf. auch zur 15.000 deutlich an.

Technisch könnten wir uns nun dem Gap knapp über 15.600 Punkten zuwenden. Dies würde mit einem neuem Jahrestief einhergehen, welches dann mit dem gestrigen Tief und dem Tief vom 10. Januar eine Abfolge fallender Tiefpunkte und damit eine Trendfortsetzung manifestiert.

Den aktuellen Abwärtstrend, das neue Gap und die Kurslücke auf der Unterseite, unter der wir einen möglichen Support haben, habe ich hier skizziert:

In diese Richtung deutet sich der Verlauf in der heutigen Vorbörse bereits an. Die US-Futures notieren im negativen Bereich und haben die gestrigen Tagestiefs hinter sich gelassen. Entsprechende Signale besprechen wir gern gemeinsam wieder auf auf diesem Kanal:

Druck auf den DAX in der Vorbörse

Der skizzierte Trend vollzog sich direkt im Nachthandel weiter. Somit gilt der Rücklauf zur 15.800 bisher nur als Korrektur im Gesamtbild. Wir notieren auf dem gestrigen Tiefpunkt und haben erst einmal dort Mühe, das Niveau zu verteidigen:

Bei der Analyse des Endloskontraktes sind die weiteren Supports dann im Bereich 15.600 zu finden. Dies ist mit dem XETRA-Chartbild gleichzusetzen, was eingangs hier dargestellt wurde. Ob hier eine Gegenbewegung Einzug hält, ist sicherlich wieder von den weiteren Inflationsdaten abhängig.

Als Orientierung zum Tagesstart sind diese Bereiche für mich relevant:

Darüber sprechen wir im Livetradingroom mit Marcus Klebe um 10.00 Uhr ausführlich, bei dem es neben Theoriewissen auch die Marktbesprechung von Währungen und Aktien geben wird:

Termine am Mittwoch

Bevor ich auf die heutigen Termine eingehe, ein kurzer Hinweis in eigener Sache. Der morgendliche Livestream auf meinem YouTube-Kanal als Videobesprechung ganz interaktiv hat sich immer mal verschoben, da der Switch zwischen den Plattformen zeitlich nicht abschätzbar ist.

Ich halte meine Marktbesprechung daher auf Twitch ab und lade den Ausschnitt direkt zu YouTube zeitnah hoch. Er wird daher als fixes Video bis 9.00 Uhr dort vorhanden sein:

Aus dem Wirtschaftskalender sind heute wenig Daten für die USA zu sehen.

Zunächst blicken wir 8.00 Uhr auf die Verbraucherpreise aus Grossbritannien, die gemeinsam mit den Erzeugerpreisen und den Einzelhandelspreisen vermeldet werden.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex aus Deutschland ist ebenfalls 8.00 Uhr ein Thema.

Am frühen Nachmittag sind dann noch der US-Redbook Index 14.55 Uhr und der Blick auf den Immobiliensektor der USA 14.30 Uhr wichtig.

Alle Uhrzeiten und Prognosen dieser Termine sind in dieser Tabelle zu sehen:

Ebenfalls spannend sind die Quartalszahlen der Bank of America, Morgan Stanley und ASML. Weitere Aktien mit Bilanzen sind hier stellvertretend aufgelistet:

Damit wünsche ich uns zum Start in diesen neuen Handelstag viel Erfolg.

Gern sende ich Dir diese ausführliche Markterwartungen täglich als E-Mail zu.

Dein Andreas Bernstein

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