DAX Rückblick: Knapp verfehlt – Mit Vonovia, TAG Immobilien, Symrise, Gerresheimer, Deutsche Telekom, Grenke und TUI

Vor dem langen Oster-Wochenende zeigte sich der deutsche Aktienmarkt noch einmal von seiner freundlichen Seite. Dabei verfehlte der Leitindex DAX nur ganz knapp die Marke von 15.600 Punkten. Unterstützung fand der Markt insgesamt von Erwartungen der Marktteilnehmer, dass es bei den Zinsen zu einer Entspannung kommen könnte.

Diese Erwartung wurde zuletzt von den vorgelegten Konjunkturdaten insbesondere in den USA geschürt, die auf eine spürbare Konjunkturabschwächung und sogar auf eine mögliche Rezession im zweiten Halbjahr hinwiesen. Dennoch blieb das Marktgeschehen relativ ruhig, was natürlich auch damit zu tun hat, dass in Deutschland nicht nur der Freitag handelsfrei ist, sondern auch noch der folgende Montag.

Der DAX konnte am Donnerstag um 0,5% auf 15.597,89 Punkte zulegen. Damit bringt er es jetzt auf einen Gewinn seit Jahresanfang von über 12%. Etwas stärker noch konnte sich der MDAX verbessern. Er legte um 0,8% auf 27.198,33 Punkte zu, während der SDAX sogar ein Plus von 1,1% auf 13.056,11 Punkte schaffte. Der TecDAX gewann 0,7% auf 3.322,21 Zähler hinzu.

Aktien im Fokus

Deutliche Zugewinne verbuchte die Immobilienbranche. Hier dreht sich derzeit alles um die weiteren Zins-Perspektiven. Sollte hier tatsächlich das Top erreicht werden, liefert das für Anbieter wie Vonovia oder LEG Immobilien zwar nach wie vor ein sehr herausforderndes Umfeld. Aber es würde zumindest eine gewisse Planungssicherheit hergestellt, mit der die Börsianer auch die jüngsten Bewertungsabschläge neu einschätzen könnten. Wobei hier die allgemeinen Äußerungen darauf hinweisen, dass man die inzwischen deutlichen Bewertungsabschläge für möglicherweise überzogen hält. Vor diesem Hintergrund konnte Vonovia am Donnerstag um fast 6% zulegen. Aroundtown schaffte ein Plus von 2,55%, während LEG Immobilien sich um 3,62% verbessern konnte. TAG Immobilien legten um 6,59% zum.

Ein kräftiges Plus von 3,97% konnte der Aromenhersteller Symrise erreichen. Er profitierte von positiven Äußerungen der Analysten von J.P. Morgan. Diese erklärten, dass man hier in Kürze eine positive Gewinntrendwende erwarte. Deshalb hob J.P. Morgan seine Einstufung für Symrise von bislang Neutral auf Übergewichten hoch mit einem ebenfalls höheren Kursziel von 115 Euro (Vorjahr 110 Euro).

Im Gegenzug büßte Gerresheimer 4,28% ein. Der Spezialist für Verpackungen aus Kunststoff und aus Spezialglas konnte im ersten Fiskalquartal seinen Umsatz organisch um 21% auf rund 458 Millionen Euro steigern. Der operative Gewinn verbesserte sich sogar um ein Viertel auf 78 Millionen Euro. Für das gesamte Jahr peilt Gerresheimer beim Umsatzzuwächse von mindestens 10% an, in gleicher Größenordnung soll’s beim EBITDA nach oben gehen. Dennoch gab es die beschriebenen Verluste, weil sich Analysten negativ zur schwachen Free-Cashflow-Entwicklung äußerten.

Im negativen Terrain landete auch die Deutsche Telekom. Allerdings muss das Minus am Donnerstag von 1,9% relativiert werden. Denn nominal verlor die Aktie nur 0,45 Euro, obwohl sie ex-Dividende gehandelt wurde. Die Dividende betrug 0,70 Euro. Heißt im Ergebnis, dass sich die T-Aktie letztlich besser schlagen konnte als der nachvollziehbare Dividendenabschlag.

Ein deutliches Tagesplus von 8,99% verbuchte der Leasing-Spezialist Grenke. Die Aktie wurde nicht nur weiterhin von den Geschäftszahlen beflügelt, die man am Mittwoch veröffentlicht hatte und die beim Neugeschäft einen Zuwachs um rund 22% zeigten. Nun haben sich auch Analysten zu Wort gemeldet. So wurde die Aktie durch die Deutsche Bank zum Kauf empfohlen.

Ein deutliches Plus von 8,87% verbuchte auch der Touristik-Konzern TUI. Dies war eine charttechnische Trendwende, nachdem man noch am Vortag auf ein Rekordtief von 6,16 Euro im Zuge der laufenden Kapitalerhöhung gefallen war. Was im Zusammenhang auch damit stehen könnte, dass die Bezugsrechte für die neuen Aktien im Wert um fast 160% nach oben schossen. Das könnte dazu führen, dass nicht nur die Kapitalerhöhung planmäßig über die Bühne geht, sondern dass auch die zahlreichen Leerverkäufer in Zugzwang gebracht werden, bei einem Rebound ihre Positionen zu schließen, was eine erhöhte Nachfrage nach der Aktie bringen würde.

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