DAX Rückblick: Oster-Stimmung – Mit Beiersdorf, Rheinmetall, Shop Apotheke, Lufthansa, Aurelius, Nordex und Morphosys
Nachdem der DAX am Dienstag auf Intraday-Basis ein neues Jahreshoch markiert hatte, fiel der Leitindex der Deutschen Börse zur Wochenmitte wieder zurück. Marktteilnehmer erklärten dies schlicht mit fehlenden Käufen, was mit Blick auf das lange Oster-Wochenende sicherlich nicht verwunderlich war.
Außerdem sorgten neue Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag für weiterem Abgabedruck. Dort waren Einkaufsmanager-Indices veröffentlicht worden. Dabei zeigte der Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe (ISM) einen unerwartet starken Rückgang von vorher 55,1 Punkten auf 51,2 Punkte, was deutlich schlechter ausfiel als erwartet.
Vor diesem Hintergrund zeigten fast alle Indices am deutschen Markt zur Wochenmitte Rückgänge, teilweise sogar recht deutlich. Der DAX büßte im Handelsverlauf 0,5% ein und schloss bei 15.520,17 Punkten. Der MDAX brach dagegen fast schon mit einem Minus von 1,6% richtig ein und beendete den Tag bei 26.970,82 Punkten. Auch der SDAX kam stärker unter Druck. Er büßte 1,5% auf 12.920,03 Punkte ein.
Gegen den Trend leichte Zugewinne konnten dagegen die Technologiewerte verbuchen, die im TecDAX notieren. Der Index schloss den Handel mit einem Zugewinn von 0,2% auf 3298,61 Zähler.
Aktien im Fokus
Auch wenn die Quartalsberichtversorgung zum ersten Quartal noch nicht offiziell begonnen hat, so lieferten doch schon die ersten Unternehmen entsprechende Einblicke. So der Konsumgüter-Hersteller Beiersdorf. Dieser meldete nach vorläufigen Zahlen ein Umsatzwachstum in den ersten drei Monaten des Jahres von 12,2%. Damit lag man über den Erwartungen. Außerdem hob Beiersdorf sein Umsatzziel für das neue Geschäftsjahr an und erwartet nun ein organisches Wachstum im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich. Die bisherige Guidance ging von einem mittleren einstelligen Bereich aus. Das wurde an der Börse mit einem Zugewinn von 1,57% belohnt. Die Aktie schloss bei 122,80 € und damit auf einem neuen Rekordniveau.
Deutliche Abgaben verzeichnete dagegen Rheinmetall. Die Aktie des Rüstungs- bzw. Automotive-Konzerns gab am Mittwoch 7,12% ab. Konkrete Gründe wie neue Nachrichten gab es dafür nicht. Händler erklärten dies mit den vorangegangenen deutlichen Kursgewinnen. Auch nach dem Abschlag ist Rheinmetall mit einem Plus seit Jahresanfang von rund 43% immer noch bester DAX-Wert in diesem Jahr.
Vorläufige Zahlen gab es vom Online-Anbieter Shop Apotheke. Dieser konnte im Auftakt-Quartal nach vorläufigen Zahlen deutlich zulegen. Der Umsatz verbesserte sich um 22%, wobei es in der DACH-Region mit einem Zuwachs um 23% besonders gut lief. Shop Apotheke erklärte dabei, dass insbesondere auch das Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten weiter wächst, inzwischen das dritte Quartal in Folge. Die Aktie konnte gestern um 8,15% zulegen und notiert damit auf dem höchsten Niveau seit Anfang August 2022.
Ein Übernahmedeal machte ebenfalls auf sich aufmerksam. Denn die Lufthansa verkauft die Reste ihres Catering-Geschäftes LSG an den Finanzinvestor Aurelius. Dieser hat sich bekanntlich auf Turnaround- und Buyout-Situationen spezialisiert und übernimmt nun das inzwischen seit drei Jahren zum Verkauf stehende außereuropäische Geschäft. Wie immer gab es zum Kaufpreis keine Angaben. Die Neuerwerbung soll nach Angaben von Aurelius allerdings einen Jahresumsatz von rund 2 Milliarden Dollar machen. Vor der Pandemie lag das operative Ergebnis inklusive Europageschäft bei 115 Millionen €. Die Börsianer scheinen hier deutliches Potenzial zu sehen, zumal Aurelius viel Erfahrung hat mit solchen Situationen. So konnte die Aktie von Aurelius gestern immerhin um 0,55% zulegen, während die Lufthansa-Aktie um 1,57% nachgab.
Ordentlich einen auf den Deckel gab es beim Windturbinen-Hersteller Nordex. Dieser hat eine „grüne“ Wandelschuldverschreibung mit einem Volumen von 333 Millionen € ausgegeben. Dafür zahlt Nordex 4,25% pro Jahr, was am oberen Rand der zuvor prognostizierten Spanne liegt. Die Ausgabe kam allerdings überhaupt nicht gut am Markt an, denn Wandelschuldverschreibungen heißen in der Regel, dass es auf eine Wandlung in Aktien hinauslaufen könnte, auch neu geschaffene, was die Alt-Aktionäre verbessern würde. Nordex verlor daraufhin fast 6%.
Einer der größten Gewinner gestern am Markt war Morphosys. Die Aktie des Biotech-Unternehmens konnte sich um ganze 13,44% verbessern, nachdem das Unternehmen mitteilte, dass jetzt die wichtigsten Ergebnisse einer zulassungsrelevanten Phase-3-Studie zum derzeit getesteten Medikament Pelabresib Ende des Jahres verfügbar sein dürften. Dieses Medikament soll zum Einsatz des seltenen Knochenmarkkrebses Myelofibrose eingesetzt werden und könnte trotz des überschaubaren Marktpotenzials hohe Renditen abwerfen.
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